Akuter Mangel an Pflegeplätzen
Im Jahr 2016 entstehen gut 8.ooo neue Pflegeplätze. Dazu kommen knapp 900 Pflegeplätze, die in Ersatzneubauten mit vergrößertem Pflegeplatzangebot entstehen. Dabei liegt das Pflegeplatzwachstum in den neuen Bundesländer um sechs Prozent höher als in Westdeutschland. So lautet die Einschätzung des Informationsdienstleisters „Marktdialog“ in der aktuellen Aprilausgabe seines Trendreports. Damit bleibe der Zuwachs unter Bedarf. Um dem demografischen Wandel Genüge zu tun, müssten laut „Marktdialog“ jährlich 12.000 bis 20.000 neue Plätze entstehen.
Die Problematik verschärfe sich im Hinblick auf das Jahr 2019. Dann treten neue gesetzliche Bestimmungen in Kraft, die - bundeslandabhängig - zwischen 75 und 100 Prozent Einzelzimmeranteil je Pflegeheim vorschreiben. Die überwiegend vorhandenen Doppelzimmer, die unterhalb dieser Quote liegen, dürften dann nur noch einzeln belegt werden.
Betreiber der in diesem Jahr entstehenden Pflegeheime sind laut „Marktdialog“ zu zwei Drittel private Organisationen, insbesondere die großen nationalen Ketten. Die Ressourcen der traditionellen Heimbetreiber aus dem kirchlichem und sozialen Umfeld würden durch den Modernisierungsbedarf ihrer bestehenden - oft modernisierungsbedürftigen - Altimmobilien in hohem Maße gebunden. Dem seien die Privaten mit ihren meist seit den 1990er Jahren entstandenen Heimen nicht ausgesetzt.
Quelle: Pressemitteilung „Marktdialog“
Die Marktdialog Media GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main informiert über den deutschen Pflegemarkt. Darüber hinaus führt die Gesellschaft Marktuntersuchungen und Befragungen im Kundenauftrag durch. (JF1)