Allianz Global Wealth Report 2022: "Das letzte Hurra"

Der Versicherungskonzern Allianz hat die 13. Ausgabe seines „Global Wealth Report" veröffentlicht, der die Vermögens- und Schuldensituation der Privathaushalte in fast 60 Ländern unter die Lupe nimmt. Demnach könnte das Jahr 2021 das letzte Jahr der alten „neuen Normalität“ gewesen sein mit steigenden Aktienmärkten, die durch die Geldpolitik angetrieben wurden.

Laut dem „Global Wealth Report 2022“ wuchs das globale Finanzvermögen 2021 das dritte Jahr infolge zweistellig und erreichte 233 Billionen Euro (plus 10,4 Prozent). In den vergangenen drei Jahren stieg das Privatvermögen um 60 Billionen Euro. Dies entspricht einer Erweiterung des globalen Finanzvolumens um zwei Eurozonen.

Hauptwachstumstreiber war der Boom an den Aktienmärkten, der rund zwei Drittel zum Vermögenswachstum im Jahr 2021 beitrug und die Anlageklasse der Wertpapiere (plus 15,2 Prozent) vorantrieb. Auch die Zusammensetzung der Ersparnisse änderte sich, wenn auch nur leicht: Der Anteil der Bankeinlagen ging zwar zurück, blieb aber mit 63,2 Prozent die mit Abstand bevorzugte Anlageklasse der Sparer; Wertpapiere sowie Versicherungen und Pensionen fanden dagegen immer mehr Anklang bei den Sparern, ihr Anteil an den neuen Ersparnissen war mit 15,5 Prozent beziehungsweise 17,4 Prozent jedoch deutlich geringer. Aufgrund dieser Dynamik stiegen die weltweiten Bankeinlagen im Jahr 2021 „nur“ um 8,6 Prozent, was immer noch der zweitgrößte Anstieg in der Geschichte ist (nach dem Sprung von 12,5 Prozent im Jahr 2020). Die Vermögenswerte von Versicherungen und Pensionsfonds entwickelten sich mit plus 5,7 Prozent schwächer.

Das Jahr 2022 markiert einen Wendepunkt. Der Krieg in der Ukraine hat die Erholung nach Covid-19 abgewürgt und die Welt auf den Kopf gestellt: Die Inflation grassiert, Energie und Nahrungsmittel sind knapp, und die Straffung der Geldpolitik drückt auf die Volkswirtschaften und Märkte. Das Vermögen der privaten Haushalte wird den Druck spüren. Das globale Finanzvermögen wird bis 2022 um mehr als zwei Prozent sinken, was die erste bedeutende Vernichtung von Finanzvermögen seit der globalen Finanzkrise von 2008 darstellt. Real werden die Haushalte ein Zehntel ihres Vermögens verlieren. Doch im Gegensatz zur globalen Finanzkrise, auf die eine rasche Trendwende folgte, seien diesmal auch die mittelfristigen Aussichten eher düster: Das durchschnittliche nominale Wachstum des Geldvermögens dürfte bis 2025 bei 4,6 Prozent liegen, gegenüber 10,4 Prozent in den drei Jahren zuvor.

Ende 2021 beliefen sich die Schulden der privaten Haushalte weltweit auf 52 Billionen Euro. Der jährliche Anstieg von plus 7,6 Prozent übertraf den langfristigen Durchschnitt von plus 4,6 Prozent und das Wachstum von plus 5,5 Prozent im Jahr 2020. Ein höheres Wachstum wurde zuletzt 2006 verzeichnet. Aufgrund des starken Anstiegs der nominalen Produktion sank die globale Schuldenquote (Verbindlichkeiten in Prozent des BIP) sogar auf 68,9 Prozent (2020: 70,5 Prozent). Die geografische Verteilung der Schulden hat sich seit der letzten Krise verändert. Während der Anteil der fortgeschrittenen Märkte rückläufig ist - der Anteil der USA beispielsweise ist seit der Finanzkrise um zehn Prozentpunkte auf 31 Prozent gesunken -, entfällt ein immer größerer Teil der weltweiten Verschuldung auf die Schwellenländer, allen voran Asien (ohne Japan): Ihr Anteil hat sich in den vergangenen zehn Jahren auf 27,6 Prozent mehr als verdoppelt. Der starke Anstieg der Verschuldung zu Beginn einer weltweiten Rezession sei laut dem „Global Wealth Report“ besorgniserregend. In den Schwellenländern ist die Verschuldung der privaten Haushalte in den vergangenen zehn Jahren mit zweistelligen Wachstumsraten gestiegen, mehr als fünfmal so schnell wie in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften. Noch scheint die Gesamtverschuldung überschaubar zu sein, aber angesichts des starken strukturellen Gegenwinds, mit dem diese Märkte konfrontiert sind, bestehe die reale Gefahr einer Schuldenkrise. (DFPA/JF1)

Die Allianz SE ist ein international tätiger Versicherungskonzern mit Sitz in München.

www.allianz.com

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