Allianz Trade-Studie: Europäischer Einzelhandel ist widerstandsfähiger als erwartet

Die Einzelhandelsumsätze in Europa sind trotz Rekordinflation widerstandfähiger als erwartet. Das zeigt eine aktuelle Studie von Allianz Trade, dem weltweit führenden Kreditversicherer. So haben insbesondere starke Zuwächse bei den Arbeitnehmereinkommen die Kaufkraft der Haushalte gestützt. Die während der Pandemie angesammelten Ersparnisse haben den Konsum ebenfalls unterstützt, während Kredite nur einen geringen Beitrag geleistet haben.

Aurélien Duthoit, Senior Sector Advisor, Allianz: „Wir gehen davon aus, dass der Konsum der privaten Haushalte in den großen Volkswirtschaften der Eurozone bis Mitte 2024 schwach bleiben wird, bevor er in dem Maße wieder leicht ansteigt, in dem sich die Reallöhne und das Vertrauen der Haushalte verbessern. Die Kaufabsichten der Verbraucher für große langlebige Güter sind angesichts der angespannten Kreditbedingungen und der hohen Zinssätze gering. Außerdem dürften höhere Zinsen die Haushalte zunehmend dazu veranlassen, ihre Ersparnisse auf höhere, aber weniger liquide Konten umzuschichten und/oder ihre Sparquote hochzuhalten. Umfragen zufolge bleiben die Sparabsichten für die nächsten zwölf Monate auf einem historisch hohen Niveau.“

Besonders interessant sei das Phänomen des „Kaufparadoxons“: Im Gegensatz zu vergangenen wirtschaftlichen Abschwüngen sind die Ausgaben für nicht dauerhafte Güter (hauptsächlich Lebensmittel, aber auch Strom und Kraftstoff) am stärksten gesunken (von minus zwei Prozent in Italien bis minus sieben Prozent in Deutschland). Hingegen sind größere Anschaffungen wie langlebige Güter (Autos, Unterhaltungselektronik, Möbel, Haushaltsgeräte) oder halblanglebige Güter (Kleidung, Spielzeug, Kulturgüter) trotz der steigenden Lebenshaltungskosten im niedrigen einstelligen Bereich gewachsen. Im Vergleich zum Vorjahr florieren auch Dienstleistungen wie Luftverkehr (plus 42 Prozent), Gastronomie (plus 13 Prozent) und Unterkunft (plus 30 Prozent).

Die Studie von Allianz Trade betrachtet auch die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen für den Einzelhandel: Die geringere Wachstumsrate, höhere Zinssätze und eine strengere Finanzierung stellen insbesondere Modegeschäfte, Warenhäuser und E-Commerce-Spezialisten vor große Risiken. Mit dem Rückgang staatlicher Unterstützungsprogramme im Rahmen der Covid-19-Maßnahmen verlangsamt sich der Konsum und Kredite werden knapper. Dies kann laut Studie zu einer Zunahme von Insolvenzen großer Einzelhandelsunternehmen führen. Denn bereits im ersten Quartal 2023 hat das Tempo bei den Insolvenzen angezogen mit elf Fällen und einem Gesamtumsatz von 2,4 Milliarden Euro. Das deute auf die Rückkehr zum Niveau von 2019 hin.

Milo Bogaerts, CEO von Allianz Trade DACH, fasst zusammen: „Die europäischen Einzelhandelsmärkte stehen vor großen Herausforderungen, insbesondere aufgrund der asymmetrischen Auswirkungen der aktuellen Inflation. Ärmere Haushalte sind gezwungen, bei essenziellen Gütern zu sparen, während vermögende Haushalte weiterhin ihre Konsumausgaben aufrechterhalten können. Es wird erwartet, dass der Konsum erst in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 wieder Fahrt aufnimmt. Für die Zwischenzeit sind Unternehmen – und hierbei insbesondere Modehändler, Warenhäuser und E-Commerce-Spezialisten gefragt, ihre Finanzierung sorgfältig zu planen und auf eine nachhaltige Geschäftsstrategie zu setzen, um die Risiken zu minimieren.“ (DFPA/JF1)

Unter dem Markennamen Allianz Trade werden verschiedene Dienstleistungen von Euler Hermes SA angeboten. Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im Kreditversicherungsgeschäft und gehört seit dem Jahr 2018 vollständig zur Allianz-Gruppe.

www.allianz-trade.de

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