Amundi Asset Management: "Trockener Sommer könnte Anleihen global zusetzen"
Die lange Dürreperiode in diesem Jahr macht nicht nur Landwirten und Gärtnern zu schaffen. Auch die Rentenmärkte leiden weltweit unter einer Art Sommertrockenheit. Die Auswirkungen machen sich allerdings je nach Region und Anlageklasse unterschiedlich bemerkbar: „Weil die Rahmenbedingungen insgesamt härter werden, konzentrieren wir uns noch stärker auf Qualität, gerade bei Unternehmensanleihen“, sagt Eric Brard, Head of Fixed Income beim Vermögensverwalter Amundi Asset Management.
„In der momentanen Situation kann es sogar sinnvoll sein, Liquiditätsreserven zur Seite zu legen, um eventuelle Preisverwerfungen in den kommenden Wochen für sich zu nutzen“, so Brard. Seine Prognose für die Entwicklung der Märkte fasst der Manager wie folgt zusammen: Mehr Volatilität bei Staatsanleihen zu erwarten, härteres Umfeld für Unternehmensanleihen in Industrieländern und Chancen bei Schwellenländern ab Herbst möglich.
Bei Währungen rechnet Brard mit wachsenden Divergenzen. Die Unterschiede im Verhalten der Zentralbanken weltweit entscheiden über die Entwicklung der Währungskurse. Aktuell ist der US-Dollar gegenüber dem Euro noch stark, aber die längste Aufwertungsphase der amerikanischen Währung dürfte vorbei sein. „Beim britischen Pfund sind wir vorsichtig, weil wir denken, dass das Brexit-Risiko unterschätzt wird“, so der Experte. „Hingegen schätzen wir den japanischen Yen, weil er als sicherer Hafen gesehen wird.“
Brards Fazit: „Bei anhaltender Dürre müssen Anleger ihre Energien gezielt einsetzen. Dieser Sommer bietet dafür die richtigen Voraussetzungen.“
Quelle: Marktkommentar Amundi Asset Management
Der Asset-Manager Amundi entstand im Jahr 2010 aus der Zusammenführung der Asset-Management-Aktivitäten der französischen Bankgruppen Crédit Agricole und Société Générale. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Paris. (TH1)