Amundi Fund Flow Report: Der ETF-Markt erholt sich - USA-ETF im Fokus
Die globale ETF-Nachfrage erholte sich im Mai 2022 mit Zuflüssen von 71,9 Milliarden Euro. Das ist mehr als das Dreifache der April-Flows (plus 22,9 Milliarden Euro), aber weniger als die März-Zuflüsse (plus 108,6 Milliarden Euro). Angesichts des Ukraine-Kriegs ist diese Volatilität durchaus nachvollziehbar, heißt es im aktuellen „ETF Flow Report“ der Fondsgesellschaft Amundi.
Laut Report konzentrierte sich die Erholung auf die USA (plus 69,6 Milliarden Euro). So verteilte sich die Nachfrage fast zu gleichen Teilen auf Aktien (plus 39 Milliarden Euro) und Anleihen (plus 34 Milliarden Euro). Dies war eine deutliche Trendwende gegenüber dem April (minus 1,6 Milliarden Euro). In Asien gab es Nettoabflüsse von 575 Millionen Euro, wobei Anleger 1,6 Milliarden Euro in Aktien investierten und 2,2 Milliarden Euro aus Anleihen abzogen. Insgesamt investierten Anleger im Mai 42,5 Milliarden Euro in globale Aktien und 32,8 Milliarden Euro in Anleihen.
Europäische UCITS-Aktien-ETF legten im Mai um zwei Milliarden Euro zu, wobei es zur Monatsmitte zu zwischenzeitlichen Abflüssen kam. Dieser Trend war auch bei Anleihe-ETF zu beobachten. Anleger investierten 2,6 Milliarden Euro in US- und Nordamerika-Aktien, wobei der S&P 500 und der Nasdaq 100 die beliebtesten Indizes waren. Europäische Aktienstrategien legten um 1,3 Milliarden Euro zu, wobei sich die Zuflüsse auf traditionelle und ESG-Indizes verteilten – ESG steht auf die Nachhaltigkeitskriterien Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung). Globale und Eurozonen-Indizes verzeichneten erneut Abflüsse (minus 1,3 Milliarden Euro beziehungsweise minus 701 Millionen Euro).
Bei Sektor- und Themen-ETF gab es Abflüsse in Höhe von 22 Millionen Euro. Auch aus Finanzstrategien zogen Anleger Mittel ab (minus 1,5 Milliarden Euro), was eine Umkehr des zu Jahresbeginn beobachteten positiven Trends bedeutet. Soziale Strategien, die auf die Bekämpfung von Geschlechterungleichheit abzielen, gewannen 699 Millionen Euro und Klimastrategien 437 Millionen Euro. Smart-Beta-Ansätze legten um 2,7 Milliarden Euro zu, wobei Yield-Strategien 935 Millionen Euro Neumittel verbuchten. Auch in Value-ETF flossen 847 Millionen Euro, wobei globale und US-Aktienstrategien im Fokus standen.
Die Nachfrage nach ESG-Aktien-ETF summierte sich auf 1,3 Milliarden Euro, wobei Anleger 747 Millionen Euro in globale und 393 Millionen Euro in europäische Indizes investierten.
Im Mai investierten Anleger 1,1 Milliarden Euro in europäische Anleihe-ETF. Aus Staatsanleihen flossen geringfügig Mittel in Höhe von 141 Millionen Euro ab. US-Staatsanleihen mit mittlerer Laufzeit legten um 2,2 Milliarden Euro zu und breite US-Strategien um 328 Millionen Euro. Kurzlaufende Anleihen und breit diversifizierte Anleihestrategien der Eurozone verbuchten ein Plus von 715 Millionen Euro beziehungsweise 633 Millionen Euro. Aus chinesischen Staatsanleihen zogen die Anleger hingegen 3,2 Milliarden Euro ab, nachdem im April bereits 1,9 Milliarden Euro und im März 1,4 Milliarden Euro aus dieser Strategie abgeflossen sind. Aus inflationsgebundenen Anleihen der Eurozone zogen Anleger ebenfalls Mittel ab (minus 782 Millionen Euro).
Unternehmensanleihen legten insgesamt um 495 Millionen Euro zu, wobei Anleger 623 Millionen Euro in Investment-Grade- und 206 Millionen Euro in Hochzinsanleihen der Eurozone investierten. Dagegen gab es Abflüsse in Höhe von 456 Millionen Euro aus weltweiten Hochzinsstrategien. Der Eurozonen-Geldmarkt verzeichnete einen Zuwachs von 878 Millionen Euro.
In ESG-Anleihen investierten Anleger 852 Millionen Euro, wobei Unternehmensanleihen der Eurozone um 265 Millionen Euro und kurzfristige Staatsanleihen der Eurozone um 203 Millionen Euro zulegten. (DFPA/JF1)
Amundi ist eine börsennotierte Fondsgesellschaft mit Sitz in Paris. Das Unternehmen, das 2010 aus der Zusammenführung der Asset-Management-Aktivitäten der französischen Bankengruppen Crédit Agricole und Société Générale hervorgegangen ist, beschäftigt 5.300 Mitarbeiter und verwaltet ein Vermögen von mehr als zwei Billionen Euro.