Amundi-Kommentar: Bankanleger sind weiterhin besorgt

Die jüngsten Bankenzusammenbrüche sind der erste wirkliche Test für die Kapital- und Liquiditätsvorschriften, die nach der Finanzkrise erlassen wurden. Einerseits war das US-Bankensystem in der Lage, den Zusammenbruch von drei großen Regionalbanken zu verkraften, ohne dass dies direkte Auswirkungen auf das Systemrisiko hatte. Andererseits sind die Aktien regionaler Banken im bisherigen Jahresverlauf um etwa 28 Prozent gefallen, was die große Besorgnis bei den Anlegern von Bankaktien widerspiegelt, dass das US-Bankensystem nach wie vor anfällig sei. Noch immer sind acht Billionen US-Dollar an ungesicherten Einlagen vorhanden, so merkt der Vermögensverwalter Amundi an.

Momentan scheinen die Bankenaufsichtsbehörden eher bereit zu sein, Banken in Stresssituationen mehr Zeit einzuräumen. In dieser Hinsicht sei das Finanzsystem also in einem besseren Zustand. Es gebe mehr Ideen, wie die Turbulenzen im Bankensektor behoben werden können, doch habe sich in den wichtigsten Bereichen, die den Anlegern Sorgen bereiten, wie Liquiditäts- und Kapitalanforderungen, Regulierung und Einlagensicherung, nur wenig geändert. Das Hauptrisiko, dem die Banken derzeit ausgesetzt sind, sei das Liquiditätsrisiko. Die regionalen US-Banken haben einige Maßnahmen ergriffen, um ihre Finanzierung zu verbessern, etwa die Erhöhung der Liquiditätspuffer durch das Parken fälliger Wertpapiere in Bargeld, das nun mit fünf Prozent verzinst wird oder Zugang zu den Vorschüssen der Federal Home Loan Bank (besicherte Kredite), die von 800 Milliarden US-Dollar am 22. Dezember 2022 auf eine Billion US-Dollar am 31. März 2023 gestiegen sind;

Es gibt zwei Faktoren, die bei der Bewertung der Entwicklung der Krise zu beachten seien. Die Dynamik der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC): Ende 2022 – also vor den jüngsten Bankenzusammenbrüchen – belief sich das Volumen des US-Einlagenversicherungsfonds (DIF), der von den Banken bezahlt wird, auf etwa 128 Milliarden US-Dollar. Die DIF-Quote – also DIF-Saldo geteilt durch gesicherte Einlagen von etwa zehn Billionen US-Dollar – lag bei fast 1,3 Prozent. Die jüngsten Bankzusammenbrüche haben den DIF 35 Milliarden US-Dollar gekostet. Schon vor den Ereignissen im März hatte die FDIC Pläne, die DIF-Quote auf zwei Prozent anzuheben, was zusätzliche Versicherungsprämien in Höhe von 107 Milliarden US-Dollar im DIF erfordern würde. Ein weiterer wichtiger Trend, den es bei der Bewertung der Krisenpotenziale zu beobachten gilt, sei die Entwicklung der Kontoguthaben von Geschäftsbanken. Alle US-Geschäftsbanken zusammengenommen verzeichneten im vergangenen Jahr einen Rückgang der Gesamteinlagen um etwa 3,5 Prozent, wobei größere Banken geringere Einlagenabflüsse zu verzeichnen hatten als kleinere Banken. „Wir denken, dass Geschäftsbanken mit einem höheren Anteil an ungesicherten Einlagen am anfälligsten sind, und so sortiert der Markt die Banken nach dem höchsten bis geringsten Anteil an ungesicherten Einlagen“, so heißt es bei Amundi. Damit die Krise eingedämmt werden kann, müssten Bankanleger wieder Vertrauen in die Einlagensicherung des Bankensektors gewinnen. Wir sind davon überzeugt, dass die Großbanken und der Bankensektor robust bleiben, auch wenn es bei den Regionalbanken Bedenken gibt. Es könnte zu weiteren Stresssituationen kommen, die sich aus den Liquiditätsproblemen ergeben. (DFPA/mb1)

Amundi ist eine börsennotierte Fondsgesellschaft mit Sitz in Paris. Das Unternehmen ist 2010 aus der Zusammenführung der Asset-Management-Aktivitäten der französischen Bankengruppen Crédit Agricole und Société Générale hervorgegangen.

www.amundi.com

Zurück

Wirtschaft, Märkte, Studien

Die ethisch-ökologische Vermögensberatung Ökoworld AG hat ihren ersten ...

Thomas Vorlicky, Geschäftsführer des Healthcare-Investmentberaters Medical ...

Datenschutzeinstellungen

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.
In dieser Übersicht können Sie, einzelne Cookies einer Kategorie oder ganze Kategorien an- und abwählen. Außerdem erhalten Sie weitere Informationen zu den verfügbaren Cookies.
Gruppe Essenziell
Name Contao CSRF Token
Technischer Name csrf_contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der Website vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen . Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name PHP SESSION ID
Technischer Name PHPSESSID
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Cookie von PHP (Programmiersprache), PHP Daten-Identifikator. Enthält nur einen Verweis auf die aktuelle Sitzung. Im Browser des Nutzers werden keine Informationen gespeichert und dieses Cookie kann nur von der aktuellen Website genutzt werden. Dieses Cookie wird vor allem in Formularen benutzt, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. In Formulare eingegebene Daten werden z. B. kurzzeitig gespeichert, wenn ein Eingabefehler durch den Nutzer vorliegt und dieser eine Fehlermeldung erhält. Ansonsten müssten alle Daten erneut eingegeben werden.
Erlaubt
Gruppe Analyse
Name Google Analytics
Technischer Name _gat,_ga_gid
Anbieter Google
Ablauf in Tagen 1
Datenschutz https://policies.google.com/privacy
Zweck Tracking
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name Contao HTTPS CSRF Token
Technischer Name csrf_https-contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der verschlüsselten Website (HTTPS) vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen. Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name FE USER AUTH
Technischer Name FE_USER_AUTH
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Speichert Informationen eines Besuchers, sobald er sich im Frontend einloggt.
Erlaubt