Analyse: 2021 weniger Geschäft für Immobilienmakler
Die Einführung der Teilung der Maklerprovision zwischen Verkäufer und Käufer im Dezember 2020 hat zu einer Marktverschiebung geführt. So das Ergebnis einer Analyse, die das Sprengnetter-AVM-Team rund um Christian Sauerborn, COO bei dem Immobilienbewerter Sprengnetter, durchgeführt hat.
Die Untersuchung verzeichnet bei nahezu konstanter Angebotsmenge im Jahr 2021 gegenüber 2020 weniger von Immobilienmaklern angebotene und mehr von Privatverkäufern angebotene Eigentumswohnungen in Deutschlands Immobilienportalen. Den größten Einbruch verzeichnete die Maklerquote im Januar 2021, ehe Mitte vergangenen Jahres eine leichte Konsolidierung stattfand.
„Unsere Auswertungen zeigen mit Einführung der neuen Provisionsteilung einen starken Rückgang von Immobilien, die mit Maklerbeteiligung angeboten wurden. Durchschnittlich wurden 2020 66,3 Prozent der Immobilien mit Makler vermarktet. Zu Anfang 2021 haben viele private Eigentümer offensichtlich versucht, selber ihre Immobilien zu verkaufen, und der Wert ist auf 55 Prozent gesunken“, erläutert Sauerborn. Insgesamt verzeichnen die Immobilienmarkt-Spezialisten für 2021 einen Rückgang der Maklerquote um sechs Prozentpunkte gegenüber 2020. „Das Vertrauen der Privatverkäufer in die Makler-Dienstleistung ist jedoch zurückgekommen. Mitte 2021 stieg die Maklerquote wieder von den eben erwähnten 55 Prozent auf deutliche 65 Prozent. Von daher fand eine leichte Konsolidierung des Marktes statt. Der 2021-er Mittelwert steht ja unter Einfluss des Absinkens zum Jahresbeginn“, so Sauerborn weiter.
Ausgehend von einem Gesamtvolumen des Wohnimmobilienmarktes in Höhe von 752.000 Transaktionen im Jahr 2020 bei vorausgesetzt etwa gleichbleibendem Transaktionsvolumen hätten Immobilienmakler im Jahr 2021 rein rechnerisch also rund 45.000 Transaktionen weniger abgewickelt, bedingt durch die neue Provisionsteilung. „Positiv gesprochen: Damit ist unheimlich viel Marktpotenzial für die Makler vorhanden“, kommentiert Sauerborn.
Für diese Analyse wurden 157.899 Eigentumswohnungen in den Städten Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart im Zeitraum vom 1. Januar 2020 bis 31. Januar 2022 ausgelesen. (DFPA/JF1)
Die Sprengnetter GmbH wurde im Jahr 1978 gegründet und ist auf die Bewertung von Immobilien spezialisiert. Neben seinem Hauptsitz in Bad-Neuenahr-Ahrweiler ist Sprengnetter an den deutschen Standorten Berlin, Dortmund und Sinzig vertreten.