Abgelaufenes Jahr bringt Trendwende bei den Spitzenmieten im Einzelhandel
Der Vermietungsmarkt für Einzelhandelsimmobilien ist im abgelaufenen Jahr von einem zurückhaltenden Handel geprägt gewesen. Die Konsequenz: Erneut ging der Flächenumsatz im Vergleich zum Vorjahr zurück. So setzte der Markt bei 1.070 Deals 487.000 Quadratmeter um – rund sieben Prozent weniger als im Vorjahr und mit rund 15 Prozent deutlich unter dem Fünf-Jahres-Schnitt von 569.000 Quadratmeter. Da die Anzahl der Abschlüsse konstant blieb, waren sie im Umkehrschluss durchschnittlich deutlich kleiner als im Vorjahr. Den besten Umsatz des Jahres erzielte dabei das Abschlussquartal mit 134.000 Quadratmeter. Mit 284 wurden zwischen Oktober und Dezember auch die meisten Verträge abgeschlossen. Das meldet der Immobiliendienstleister JLL.
Zugleich stagnieren die Spitzenmieten in den Big zehn. Seit Ende 2013 hatte das Wachstum im Jahresschnitt 6,8 Prozent betragen. Doch in den vergangenen zwölf Monaten hat der Markt in dieser Hinsicht deutlich an Dynamik verloren. Im abgelaufenen Jahr waren es nur noch 1,2 Prozent. Noch deutlicher fällt die Konsolidierung mit Blick auf die 185 größten Städte in Deutschland aus: Dort stiegen die Mieten 2016 nur noch um 0,1 Prozent.
Dirk Wichner, Head of Retail Leasing JLL Germany: „2016 konnte man gut sehen, dass Handelsketten derzeit sehr genau prüfen, bevor sie sich an einen Standort binden. Das gilt vor allem für Textilhändler. Dadurch entstehen aber auch Lücken und somit Chancen für andere Branchen wie Gastronomie und Gesundheit/Beauty. Für das kommende Jahr rechnen wir damit, dass der Markt erneut kämpfen muss, um seine Dynamik zu erhalten. In einzelnen Standorten kann es sogar dazu führen, dass die Spitzenmieten erstmals seit langem wieder zurückgehen.”
Stabil zeigte sich der Anteil der Big-10-Städte, die 2016 rund 180.000 Quadratmeter umsetzen und damit einen Anteil von 37 Prozent am Gesamtvermietungsvolumen hatten. In den vergangenen fünf Jahren hatte sich dieser Wert zwischen 33 und 39 Prozent bewegt. Primus war dank eines starken Schlussquartals die Hauptstadt Berlin, die insgesamt 36.000 Quadratmeter verbuchte. Sie war vor allem Ausgangspunkt für viele internationale Marken, die nun auch auf dem deutschen Markt Fuß fassen wollen. Dazu zählten im letzten Quartal der britische Modehändler Topshop sowie das Label Samsøe. Hinter Berlin landete Frankfurt mit 28.000 Quadratmeter, wofür vor allem mehrere Projektentwicklungen wie der Neubau Zeil 111 oder der Umbau der Kaiserpassage verantwortlich waren. Die Bronzemedaille geht für das abgelaufene Jahr mit 27.000 Quadratmeter an Stuttgart, das sein bestes Ergebnis der vergangenen fünf Jahre ablieferte. Deutlich unter ihrem Langzeitschnitt blieben derweil die Großstädte Hamburg (20.000 Quadratmeter), Köln (17.000 Quadratmeter) und Düsseldorf (15.500 Quadratmeter). In allen Standorten setzte sich der Trend zu kleineren und mittelgroßen Flächen fort. Drei Viertel aller Anmietungen entfielen auf diese Größenordnungen.
Quelle: Pressemitteilung JLL
Jones Lang LaSalle Incorporated ist ein international tätiges Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobiliensektor mit Sitz in Chicago. Das Unternehmen bietet unter der Marke JLL in mehr als 80 Ländern Dienstleistungen für Eigentümer, Nutzer und Investoren an. (mb1)