Analyse: Büroleerstand in den "Top 7" steigt bis 2026
Das anhaltend schwache konjunkturelle Umfeld hinterlässt Spuren auf dem deutschen Bürovermietungsmarkt. Bereits im vergangenen Jahr waren mit einem Flächenumsatz von rund 2,6 Millionen Quadratmetern in den deutschen Top-7-Standorten deutliche Bremspuren zu erkennen und für 2024 rechnet der Immobilienberater Colliers nur mit einer schwachen Dynamik und einem Flächenumsatz von 2,2 bis 2,7 Millionen Quadratmetern. Neben dem konjunkturellen Gegenwind bremse die anhaltende Neuorganisation von Arbeitsmodellen und die damit verbundene Neuausrichtung von Bürokonzepten die Flächennachfrage insbesondere bei Großnutzern.
Auf der Angebotsseite kommt nach 1,9 Millionen Quadratmetern im Jahr 2023 auch 2024 mit 2,0 Millionen Quadratmetern ein großes Volumen an Neubauflächen auf den Markt. Erst ab 2025 werde sich die Neubauentwicklung verlangsamen. In der Folge werde die Leerstandsquote in den Top-7-Standorten bis ins Jahr 2026 auf 7,9 Prozent steigen und dort ihren Höhepunkt erreichen. In absoluten Zahlen entspricht dies einem weiteren Anstieg der leerstehenden Bürofläche um rund zwei Millionen Quadratmetern gegenüber Ende 2023, von rund 5,8 Millionen auf rund 7,8 Millionen Quadratmeter.
In den einzelnen Top-7-Standorten zeige sich eine heterogene Entwicklung. In Köln bleiben die Leerstände aufgrund der geringen Bautätigkeit im Prognosezeitraum auf einem niedrigen Niveau von 4,2 Prozent. In Frankfurt (10,3 Prozent) und München (7,8 Prozent) ist bereits für 2024 mit einem Höhepunkt der Leerstandsentwicklung und leichten Rückgängen in den Folgejahren zu rechnen. In Düsseldorf wird der Höhepunkt ein Jahr später 2025 bei 9,4 Prozent erreicht, Neben Köln erreicht auch Hamburg (6,2 Prozent) im Jahr 2026 seinen Höchststand. In Berlin (8,7 Prozent) und Stuttgart (8,0 Prozent) setzt sich der Leerstandsanstieg bis ins Jahr 2027 fort, wobei auch dort die Geschwindigkeit ab 2025 spürbar abnehme. Neben dem Einbruch der Bautätigkeit ab 2025 werden laut Colliers auch die Veralterungsrisiken von Büroimmobilien einen Effekt auf das Flächenangebot haben. Die Polarisierung der Nachfrage werde für viele Objekte Herausforderungen bei der wirtschaftlichen Positionierung schaffen, die durch die ESG-Anforderungen von Mietern und Investoren verschärft werden. (DFPA/mb1)
Die Colliers International Deutschland GmbH ist ein Immobilienberatungsunternehmen und an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart und Wiesbaden vertreten.