Analyse: Büromarkt leidet weiter unter Lockdown-Folgen
Die Corona-Pandemie hat den Büromarkt weiterhin fest im Griff. Nachdem der Büroflächenumsatz an den deutschen Top-7-Standorten bereits im ersten (minus 25 Prozent) und zweiten Quartal (minus 35 Prozent) unter dem Vorjahresniveau lag, betrug der Rückgang zum Ende des dritten Quartals 2020 insgesamt 41 Prozent. Der Flächenumsatz in Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München belief sich auf 1,73 Millionen Quadratmeter. Dies geht aus Zahlen von German Property Partners (GPP) hervor, Netzwerk lokal führender Gewerbe-Immobiliendienstleister.
Die Marktaktivität nahm im dritten Quartal langsam wieder Fahrt auf, wenngleich sie sich noch nicht im Flächenumsatz widerspiegele. Grund dafür sei, dass sich viele Anmietungsprozesse verzögern. Alle sieben Standorte verbuchten einen deutlichen Rückgang des Flächenumsatzes. Oliver Schön, Sprecher GPP: „Die Verunsicherung seitens einiger Unternehmen ist momentan sehr groß. Insbesondere Firmen aus industriellen und technischen Branchen stellen Anmietungsentscheidungen zurück oder erwägen Flächenreduzierungen.“
Das durch die Pandemie geprägte Marktgeschehen habe bisher noch wenig Auswirkungen auf den Leerstand. So erhöhte sich die Top-7-Leerstandsquote gegenüber dem Vorjahr nur leicht von 3,0 Prozent auf 3,2 Prozent. Lediglich in Düsseldorf sank sie noch von 7,3 auf 6,8 Prozent. Sprecher Schön: „Wie sich der Leerstand in den kommenden Monaten entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Dieser hängt vielerorts davon ab, ob und welche Auswirkungen die Pandemie auf einzelne Branchen hat. Unternehmen, deren Mitarbeiter häufiger im Homeoffice arbeiten oder die von der Pandemie stärker betroffen sind, denken nun vermehrt über die Einsparung von Büroflächen nach. Dieser Trend wird uns in den nächsten Monaten weiter begleiten. Nach der zuletzt historisch niedrigen Leerstandsquote wird es künftig mehr Optionen für Nutzer geben.“
Durch einige Großabschlüsse in Neubau-Projekten und hochpreisigen Objekten im ersten Quartal liegen die Büromieten auf einem nach wie vor sehr hohen Niveau. Mit wenigen Ausnahmen stiegen an den Top-7-Standorten die Spitzen- und Durchschnittsmieten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar an. Allerdings zeige sich im direkten Vergleich des dritten Quartals mit dem ersten und zweiten Quartal 2020, dass das Wachstum der Spitzen- und Durchschnittsmieten an allen Standorten nahezu zum Erliegen gekommen sei.
Das Fertigstellungsvolumen schätzt GPP für die Jahre 2020 und 2021 auf 3,22 Millionen Quadratmeter, verteilt auf 250 Projekte. Der Jahresumsatz mit Büroflächen werde angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf einige Branchen weit unter dem der Vorjahre liegen. Schön: „Wir rechnen an den Top-7-Standorten für 2020 mit einem Flächenumsatz von rund 2,5 Millionen Quadratmetern. Dies ist der zweitniedrigste Wert seit der Finanzkrise 2009. Die Nachfrage nach Büroflächen wird auch in den nächsten Monaten verhalten sein. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung GPP
German Property Partners (GPP) ist ein deutschlandweites Netzwerk lokal führender Gewerbe-Immobiliendienstleister. Dazu gehören Grossmann & Berger, Anteon Immobilien, Greif & Contzen Immobilien, Blackolive und Ellwanger & Geiger Real Estate.