Analyse: Ein kritischer Blick auf die Potenziale von Kryptowährungen
Im November 2008 veröffentlichte der bis heute anonyme Satoshi Nakamoto das „Bitcoin Whitepaper“, unter anderem als Reaktion auf die Finanzkrise. Mit der darin entwickelten Blockchain-Technologie legte er den Grundstein für mittlerweile mehrere Tausend sogenannter Kryptowährungen, die in den vergangenen Jahren mitunter enorme Wertzuwächse verzeichneten. Aus Sicht der Deka Bank sind Kryptowährungen allerdings keine seriösen Instrumente für die Geldanlage der privaten Haushalte in Deutschland. Denn sowohl ihr Anspruch, eine Alternative zu offiziellen Währungen zu bieten, als auch die Idee, mit dem entsprechenden (hochspekulativen) Investment sein Vermögen zu mehren, bergen nach Einschätzung der Deka Bank erhebliche Probleme.
Auch wenn mittlerweile Unternehmen medienwirksam Teile ihrer Barreserven in Kryptowährungen anlegen, große internationale Zahlungsdienstleister Kryptowährungs-Projekte planen, und ein namhafter Automobilhersteller unlängst angekündigt hat, in Zukunft Zahlungen mit Bitcoins zu akzeptieren, gibt es laut Deka Bank weiterhin viele Fragezeichen. Sind Bitcoin & Co. tatsächlich neue Währungen? Welches Potenzial haben sie insbesondere mit Blick auf die langfristige Geldanlage?
Aus Sicht der Deka Bank sind Kryptowährungen bereits mit Blick auf ihre ausgeprägten Wertschwankungen aus heutiger Sicht keine seriöse Alternative für private Anleger in Deutschland, sondern vielmehr spekulative Investments mit hohem Risiko.
Kryptowährungen erfüllen weder die Wertaufbewahrungsfunktion des Geldes noch die Funktion der stabilen Recheneinheit, so die Deka Bank. Sie sind keine allgemeinen Zahlungsmittel, und es existiert kein gesetzlicher Annahmezwang. Damit sind sie keine Währungen im eigentlichen Sinne.
Deshalb ordnet die Deka Bank die Nutzung von Kryptowährungen als Geldanlage zum aktuellen Zeitpunkt als hochspekulativ ein. Die weitere Entwicklung der Bedeutung von Kryptowährungen als Geldanlagevehikel hänge unter anderem davon ab, inwieweit staatliche Institutionen deren uneingeschränkten Einsatz tolerieren. Dagegen könnten für die Blockchain-Technologie aus Sicht der Deka Bank durchaus noch sinnvolle Einsatzgebiete gefunden werden. Langfristig gesehen sei jedoch die breit gestreute Beteiligung an innovativen Unternehmen des Daten- und Kommunikationssektors mit aussichtsreichen Geschäftsmodellen und vernünftiger Bewertung vermutlich die sicherere Variante im Vergleich zum Kauf der „Shootingstars“ aus der Welt der Kryptowährungen. (DFPA/JF1)
Quelle: Deka Bank Marktkommentar
Die Deka Bank ist das Wertpapierhaus der Sparkassen, gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften bildet sie die Deka-Gruppe.