Analyse: Immobilienkäufer im Hamburger Speckgürtel sollten Pendelkosten berücksichtigen
In Hamburg sind die Quadratmeterpreise für Wohneigentum noch einmal gestiegen: 4.212 Euro kostete der Quadratmeter durchschnittlich im vergangenen Jahr. Das Umland bietet günstigere Alternativen, und viele Kaufinteressierte ziehen deshalb das Pendeln in Erwägung. Nicht vergessen werden sollte dabei allerdings, dass längere Arbeitswege auch Kosten verursachen, die ein ganzes Berufsleben lang anfallen und sich summieren. Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) hat für die Postbank eine Modellrechnung entwickelt, mit der sich diese jährlichen Kosten erstmals beziffern lassen. Der „Postbank Wohnatlas 2018“ zeigt, nach wie vielen Jahren der Kostenvorteil des günstigeren Immobilienerwerbs im Umland gegenüber der Stadt durch Fahrtkosten und -zeit aufgezehrt ist.
Verglichen wird jeweils der Kauf einer durchschnittlich teuren 70-Quadratmeter-Wohnung in Hamburg und in den Umlandkreisen. Um die Pendelzeiten zu ermitteln, wurden als Startpunkte die bevölkerungsreichste Stadt des betreffenden Kreises und der Verwaltungssitz untersucht. In Ahrensburg (Landkreis Stormarn) ist der Kaufpreisvorteil bei täglicher Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel für den Arbeitsweg zum Beispiel erst nach 30,3 Jahren aufgebraucht, bei täglicher Fahrt mit dem Auto reduziert sich diese Zeitspanne auf 11,4 Jahre.
Neben Ahrensburg erwiesen sich Seevetal im Landkreis Harburg und Pinneberg als die einzigen Städte, in denen der Immobilienkauf auch nach mehr als 30 Jahren Pendeln günstiger bleibt als in Hamburg - wenn Bus oder Bahn gefahren werden. In Winsen (Luhe) im Kreis Harburg ist der Kaufpreisvorteil nach 25,3 Jahren aufgezehrt, in Elmshorn (Landkreis Pinneberg) nach 22,2 Jahren. Bei Nutzung des PKW liegen die Zeitspannen überall darunter - und zwar zwischen 15,3 Jahren (Seevetal) und 7,4 Jahren (Bad Segeberg).
Im Landkreis Stade kommen Käufer 13,3 Jahre lang günstiger weg, wenn sie täglich „öffentlich“ nach Hamburg pendeln. Autofahrer haben nur 8,3 Jahre lang Geld gespart. Geesthacht im Herzogtum Lauenburg zeige als einzige der untersuchten Städte Kostenvorteile für Auto-Pendler. Aber nach 15 Jahren haben auch Autofahrer das Geld, das sie für den Immobilienkauf in der Metropole hätten drauflegen müssen, vollständig ins Pendeln investiert.
Quelle: Pressemitteilung Postbank
Die Postbank zählt mit rund 18.000 Beschäftigten zu den großen Finanzdienstleistern Deutschlands. Das Privat-, Geschäfts- und Firmenkundengeschäft unter der Marke Postbank ist Teil der DB Privat- und Firmenkundenbank AG mit ihren insgesamt 20 Millionen Kunden. (mb1)