Analyse: Investments in deutsche Green Buildings weiterhin top
Das Transaktionsvolumen mit zertifizierten Green Buildings belief sich 2016 auf circa 7,4 Milliarden Euro. Damit wurde nicht nur das Vorjahresergebnis um rund acht Prozent übertroffen, sondern auch erneut ein Rekordergebnis erzielt. Dies ergibt die Analyse des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE). „Der seit mehreren Jahren zu beobachtende Aufwärtstrend hat sich also unvermindert fortgesetzt. Demgegenüber hat das gesamte gewerbliche Transaktionsvolumen mit Einzelobjekten leicht um drei Prozent nachgegeben, auch wenn es mit 35,1 Milliarden Euro trotzdem das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten darstellt“, so Hermann Horster, Head of Sustainability bei BNPPRE. Bei dem stetig wachsenden Anteil zertifizierter Green Buildings am Gesamtumsatz handelt es sich demzufolge um einen langfristigen Trend, dessen Ende mit einem aktuellen Anteil von gut 21 Prozent am Investmentmarkt noch nicht erreicht sein dürfte.
Mit gut 5,9 Milliarden Euro entfallen 80 Prozent des Resultats auf die Assetklasse Büro. Damit floss jeder dritte Euro, der in Büroimmobilien investiert wurde, in zertifizierte Gebäude. Auf Rang zwei folgen Hotel-Investments, bei denen nachhaltige Objekte etwa 17 Prozent zum Umsatz beitragen. Bei Einzelhandelsimmobilien (knapp sechs Prozent) und Logistikanlagen (knapp fünf Prozent) sind die Umsatzanteile, die auf Green Buildings entfallen, überschaubar.
Ende 2016 konnten etwa 1.250 Green Buildings gezählt werden, was im Jahresvergleich einem Zuwachs um gut einem Viertel entspricht. Der Anteil von Büroobjekten an allen zertifizierten Gebäuden ist 2016 zum ersten Mal unter 50 Prozent gefallen. Dies ist ein Beleg dafür, dass die Bedeutung von Green Buildings auch in den übrigen Nutzungsarten zunimmt. Prozentual am stärksten zulegen konnte der Einzelhandel, auf den fast ein Viertel (circa 24 Prozent) der Zertifikate entfällt. Weitere ungefähr 17 Prozent tragen Logistikobjekte bei, die sich damit vor Hotels mit einem Anteil von drei Prozent platzieren.
Gut 48 Prozent aller Objekte befinden sich an den sieben sogenannten A-Standorten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart). In den verbleibenden Städten mit mehr als 250.000 Einwohnern wurden 16 Prozent der Gebäude gezählt. Auf einen Wert von gut neun Prozent kommen Kommunen mit 100.000 bis 250.000 Einwohnern. Auf den ersten Blick erstaunlich ist der hohe Anteil der kleineren Orte, wo fast 27 Prozent der Objekte lokalisiert sind. Hierbei handelt es sich in vielen Fällen um Eigennutzerobjekte oder öffentliche Bauten, die nachhaltig errichtet werden. Bei der Mehrzahl der Green Buildings handelt es sich um Mietobjekte (79 Prozent). Der Anteil von eigengenutzten Objekten (21 Prozent) zeigt aber, dass auch in diesem Marktsegment nachhaltiges Bauen auf dem Vormarsch ist.
„Auch 2016 wurden wieder über 200 zusätzliche Zertifikate ausgestellt, eine Größenordnung, die auch in den letzten Jahren zu beobachten war. Aus heutiger Sicht wird sich dieser Trend auch zukünftig fortsetzen, da Green Building im Core-Segment inzwischen eine Selbstverständlichkeit ist. Bei der Bestandszertifizierung bleibt dagegen das sogenannte ,Investor-Nutzer-Dilemma‘ weiterhin bestehen. Hier werden gegenwärtig fast nur Gebäude ohne energetische Sanierung zertifiziert, da eine Umlage der zusätzlichen Kosten für umfangreiche energetische Nachrüstungen auf die Mieter kaum möglich ist”, so Horster.
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas. Das Unternehmen beschäftigt 3.800 Mitarbeiter und verwaltet ein Immobilienvermögen in Höhe von nahezu 20,3 Milliarden Euro. (JF1)