Öffentliche Hand kann ein Drittel Büroflächen einsparen
Nach Berechnungen von combine Consulting sind durch Konsolidierung und Modernisierung öffentlicher Büroflächen massive Einsparungs- und Klimaschutz-potenziale möglich. Das Beratungsunternehmen für Workplace Strategy registriere aktuell eine starke Nachfrage seitens der öffentlichen Hand nach Beratungsleistungen zur Optimierung von Büroflächen.
Marco Haas, Partner bei combine, sagt: „Die öffentliche Hand ist einer der relevantesten Büroflächennutzer in Deutschland. Laut aktuellen Zahlen ist etwa ein Fünftel der Büroangestellten im öffentlichen Sektor tätig und nutzt einen dementsprechend großen Anteil an der gesamten Bürofläche in Deutschland. Bei einem Pro-Kopf-Bedarf von rund 25 bis 30 Quadratmeter BGF reden wir von bis zu 90 Millionen Quadratmetern Bürofläche. Diese könnten durch innovative Flächenkonzepte teilweise schon jetzt um bis zu 30 Prozent reduziert werden.“
Der Bundesrechnungshof mahnte erst im April dieses Jahres den Bund, ihre Büroflächen deutlich zu reduzieren. Demnach seien durch Zentralisierung und Modernisierung der Flächen bis zu 20 Prozent Einsparung möglich. Das entspricht laut Bundesrechnungshof bis zu 300 Millionen Euro Kaltmiete jährlich. Auch CO2-Emissionen der Gebäude könnten so massiv reduziert werden. Nach Analysen von combine könnten dort sogar noch rund zehn Prozent mehr Fläche und damit eine Kaltmiete von rund 450 Millionen Euro eingespart werden. „Da sich der Wertverfall des Immobilienbestands nicht ausreichend negativ in den Finanzhaushalten widerspiegelt, fehlt hier – anders als in der freien Wirtschaft – der entsprechende Modernisierungsdruck.“ Laut Bundesrechnungshof habe es der Bund nicht geschafft, die eigenen Büroflächen an die Anforderungen der neuen flexiblen Arbeitswelt anzupassen. Durch hybrides Arbeiten sei der Flächenbedarf im Büro merklich gesunken. Um den neuen Erwartungen gerecht zu werden, empfiehlt die Finanzaufsichtsbehörde unverzügliche und umfassende Bedarfsanalysen und Programme, die Behörden dazu verpflichten, ihre Büroflächen zu reduzieren.
Haas erklärt: „Ein weiteres Problem der Behörden ist, dass deren Gebäude oftmals über die gesamte Stadt verteilt sind. Kooperatives Arbeiten wird in einem solchen Umfeld weniger gefördert. Einen Lösungsansatz, den wir bei unserer Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung Emmendingen verfolgen, ist die Konsolidierung von Behördenflächen an einem Standort. So werden nicht nur Flächen, sondern auch Laufwege gespart. Das erleichtert nicht nur Behördengänge für die Bürger, sondern schafft auch Synergieeffekte und birgt neues Potenzial für den Austausch unter Kolleg:innen. Wir sehen ähnliche Planungsansätze aktuell bei vielen öffentlichen Auftraggebern.“ (DFPA/mb1)
Die combine Consulting GmbH mit Sitz in München ist eine international tätige Unternehmensberatung für Workspace-Management.