Analyse: Sparweltmeister versagt bei der Geldanlage

Während der Pandemie scheinen viele Menschen hierzulande viel Geld gespart zu haben. Im dritten Quartal 2020 ist das Geldvermögen privater Haushalte laut Bundesbank um 108 Milliarden Euro auf 6,7 Billionen Euro gestiegen. Allerdings sind 40 Prozent davon Bargeld oder liegen in Bankeinlagen, weitere 36 Prozent sind Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionskassen. Das aber ist in Zeiten niedriger Zinsen nicht optimal, wie eine Untersuchung im Auftrag von Union Investment zeigt. Demnach hat diese Vermögensaufteilung deutschen Sparern seit 2010 einen Wertverlust von 130 Milliarden Euro beschert, wobei sich allein zwischen 2017 und 2020 der Kaufkraftverlust mit Sichteinlagen auf etwa 79 Milliarden Euro summierte. Darauf verweist das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA).

Der genannte Anstieg des Geldvermögens sei also vor allem auf Sparleistung zurückzuführen und nicht auf Kapitalerträge. Warum die Deutschen bei der Geldanlage selbst schon in der Vorrunde ausscheiden, dafür gibt es nach Ansicht von Andreas Glogger von der Glogger & Partner Vermögensverwaltung mehrere Ursachen. „Das liegt vermutlich zum einen an schlechten Erfahrungen mit der T-Aktie, der New-Economy-Blase oder zuletzt Wirecard. Beruht zum anderen aber auch auf mangelndem Finanzwissen“, sagt er.

Dazu komme, dass der Begriff des Kaufkraftverlusts wenig greifbar ist, Kursschwankungen an den Aktienmärkten aber schon. „Dabei ist Kaufkraftverlust ein echtes Problem“, sagt Glogger. „Eine Wohnung, die heute 100.000 Euro kostet, kostet bei zwei Prozent Inflation ein Jahr später 102.000 Euro. Wenn Sie diese 2.000 Euro mit Ihrer Anlage nicht erwirtschaften, dann hat Ihr Vermögen entsprechend an realem Wert verloren.“ Anleger sollten ihr Vermögen also derart anlegen, dass sie zumindest die Inflation ausgleichen, im Idealfall noch einen Zusatzertrag verdienen. Schließlich sei es wenig wahrscheinlich, dass sich an der derzeitigen Kombination aus hoher Inflation und niedrigen Zinsen bald etwas ändert.  „Angesichts der rekordhohen Verschuldung der Staaten ist es das erklärte Ziel der Notenbanken, die Zinsen niedrig zu halten und für Inflation zu sorgen. Auf diese Weise nehmen die Staatsschulden real ab“, erläutert Anton Vetter von BV & P Vermögen.

„Da die Europäische Zentralbank zuletzt bekannt gegeben hat, dass sie bereit ist, eine über der Grenze von zwei Prozent liegende Inflation künftig zu akzeptieren, wird sich die Situation für Sparer, die ihr Geld unverzinst oder niedrig verzinst anlegen, eher verschärfen“, folgert Glogger. Er rät Anlegern deshalb dringend, Alternativen in Betracht zu ziehen. „Zumindest für den Teil des Geldes, den jemand kurzfristig nicht benötigt“, so der Experte.

Das empfiehlt auch Vetter. „Wenn Sie Geld in Aktien langfristig über zehn oder 15 Jahre und breit gestreut investieren, dann reduziert das die Verlustwahrscheinlichkeit deutlich“, stellt er fest. Dabei gebe es unterschiedliche Strategien, wie Anleger vorgehen können. „So kann, wie wissenschaftliche Studien immer wieder zeigen, die Einmalanlage eines solchen Betrages durchaus sinnvoll sein, da die Aktienkurse langfristig stets steigen“, erklärt er. Allerdings besteht hier das Risiko, dass ein Anleger in turbulenten Marktphasen verkauft, weil er höhere Verluste nicht aushält. „Psychologisch kann es deshalb hilfreich sein, den Betrag nach und nach zu investieren“, so der Experte. (DFPA/mb1)

Quelle: Pressemitteilung DIA

Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) versteht sich als Plattform eines Diskurses über Altersvorsorge und Generationengerechtigkeit. Es fördert unabhängig und neutral den Meinungsbildungsprozess zu Vorsorgethemen in der Öffentlichkeit. Der Sitz des DIA befindet sich in Berlin.

www.dia-vorsorge.de

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