"Angstbarometer" springt nach oben
Die Unsicherheit am deutschen Aktienmarkt ist so hoch wie seit Ende 2016 nicht mehr. Das signalisiert der Volatilitätsindex VDAX New, der die Nervosität der Anleger misst, und am heutigen Dienstag (6. Februar 2018) bis auf 23,89 Zähler anstieg. Das meldet die Börse Stuttgart.
Seit seinem Rekordhoch vor knapp zwei Wochen bei 13.596 Zählern belief sich das Minus am Dienstag zwischenzeitlich bis auf 1.400 Punkte, bevor der DAX auf niedrigem Niveau zur Erholung ansetzte. Ein Kursrutsch, der für viele komplett unerwartet gekommen sei.
In den USA sprang der Vix-Index, der die Kursschwankungen des S&P 500 misst, am Montag um über 100 Prozent hoch. Wie Händler berichteten, sei ein solcher Sprung zuletzt beobachtet worden, als Sorgen um die chinesische Wirtschaft für einen Ausverkauf an den Börsen sorgten. Im vergangenen Jahr notierte der Vix zwischen neun und 16 Zählern, am Montag ging es in der Spitze bis auf 38,8 Zählern nach oben.
Die Volatilität messe die Schwankungsbreite am Markt. Das könne die Stärke von Kursausschlägen bei einzelnen Aktien oder eines Aktienindex sein. In den vergangenen Jahren sei zu beobachten gewesen, dass mit steigenden Aktienkursen ein Rückgang der Volatilität einherging. Dagegen steige die Volatilität besonders bei nachgebenden Aktienkursen stark an. Der VDAX basiert auf an der Terminbörse EUREX tatsächlich gehandelten Optionen auf das deutsche Aktienbarometer DAX.
Ein hoher Wert weise auf einen unruhigen Markt hin, niedrige Werte ließen eine Entwicklung ohne starke Kursschwankungen erwarten. Der VDAX werde daher auch „Angstbarometer“ genannt. Seinen Rekord erreichte der VDAX New kurz nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008. Damals stieg er auf 85 Stellen. Während der Schuldenkrise einige Jahre später stieg er wieder bis auf 43 Zähler an. Im vergangenen Jahr markierte der VDAX New bei 11,03 Zählern das Allzeittief.
Quelle: Pressemitteilung Börse Stuttgart
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