"Anlageerfolg fondsgebundener Lebensversicherungen verdeckt mangelnde Kundenorientierung"
Das gute Börsenjahr 2019 hat den Anbietern von fondsgebundenen Renten- und Lebensversicherungen ein außergewöhnliches Geschäftsjahr beschert. Fondsportfolios mit Wertzuwächsen von 20 Prozent und mehr waren im Jahr 2019 keine Seltenheit. Die anhaltend schlechte Fondsqualität des Anlagestocks der deutschen Versicherer macht jedoch deutlich, dass Anbieter und mandatierte Fondsgesellschaften diesen Erfolg nicht für sich reklamieren können, denn auch in 2019 wurde das durch die positive Marktentwicklung vorgelegte Renditepotenzial für die anvertrauten Kundengelder nicht ausgeschöpft. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von f-fex, Komplett-Anbieter für das digitale Management von Fondspolicen und Fondsdepots, über den Fondspolicen-Markt in Deutschland. Analysiert und bewertet wurden 77 Fondspolicen-Anbieter und 176 Fondsgesellschaften.
„Immerhin gibt es beim Neugeschäft inzwischen vielversprechende Anlagekonzepte, die den Kunden über den Tag des Vertragsabschlusses hinaus mit intelligent gemanagten Portfolios oder kontinuierlich bereitgestellten, digitalen Beratungstools versorgen, so dass die Wahrscheinlichkeit, nachhaltig Outperformance zu generieren, zunehmen sollte“, sagt Dr. Tobias Schmidt, CEO von f-fex. Viele Portfolios des Bestandsgeschäfts blieben jedoch ohne Unterstützung durch Versicherer oder Berater, so dass ungünstige Zusammenstellungen von unterdurchschnittlichen Fonds häufig dauerhaft weiter bespart werden, so Schmidt. „Hier werden Renditepotenziale verschenkt, die unbedingt gehoben werden sollten, wenn die Ablaufleistung zum Vertragsende halbwegs mit den Projektionen, die bei Vertragsabschluss in Aussicht gestellt wurden, übereinstimmen soll. Unter Einbeziehung unvorhersehbarer Marktrisiken, wie wir sie aktuell mit der Corona-Krise erleben, gilt dies noch viel mehr.“
Die Unterschiede in der Fondsqualität des Anlagestocks seien zwischen den Lebensversicherern erheblich. Bei der durchschnittlichen Fondsratingnote (volumengewichtet) schneiden die Zurich LV, R+V und Cosmos am besten ab. Volkswohl Bund, Gothaer und Nürnberger bilden laut Analyse die Schlusslichter. Bei Gothaer und Nürnberger sind 45 beziehungsweise 44 Prozent des Anlagestocks in schwach bis sehr schwach bewertete Fonds investiert. Beim Thema Outperformance 2019 stehen Provinzial Nordwest (plus 7,3 Prozent), R+V (plus 4,6 Prozent) und Alte Leipziger (plus 4,5 Prozent) an der Spitze der großen Gesellschaften. Auf den hintersten Rängen finden sich WWK (plus 0,2 Prozent), Allianz (plus 0,1 Prozent) und Gothaer (minus 0,5 Prozent).
Auch bei den Fondsgesellschaften sei die Qualitätsspanne der bei Fondspolicen eingesetzten Fonds groß. Bei den im Anlagestock stark vertretenen Fondsgesellschaften stechen Lyxor, Blackrock und DWS mit vergleichsweise hohen durchschnittlichen Fondsratingnoten hervor. Schlusslichter bilden laut f-fex Oddo BHF, Franklin Templeton und Carmignac. Wenn es um den Beitrag der Fondsgesellschaften zur Outperformance 2019 geht, schneiden unter den großen Gesellschaften vor allem Union Investment (plus 4,6 Prozent), AXA (plus 3,6 Prozent) und DWS (plus 3,4 Prozent) gut ab. Am unteren Ende der Leiter finden sich in dieser Kategorie neben Inka (minus 2,6 Prozent) erneut Oddo BHF (minus 3,8 Prozent) und Franklin Templeton (minus 5,1 Prozent). (DFPA/mb)
Quelle: Pressemitteilung f-fex
Die f-fex AG betreibt mit f-fex den ersten Komplett-Anbieter für das digitale Management von Fondspolicen und Fondsdepots. Das Mitte 2017 gegründete Unternehmen bündelt Fonds- und Versicherungs-Know-how. Mit ihren digitalen Lösungen stärkt f-fex das Vermögensmanagement-Geschäft von Vermögensverwaltern, Vermittlern und Banken sowie das Fondspolicen-Geschäft von Versicherern und Finanzvertrieben.