Anlageexperten bevorzugen Aktien
Auf dem Sauren Fondsmanager-Gipfel im Rahmen des Fonds-Kongress in Mannheim waren sich die Experten darin einig, dass für langfristige Anlagen Aktien als Sachwerte interessant bleiben. In der Podiumsdiskussion diskutierten die drei Fondsmanager Dr. Bert Flossbach (Flossbach von Storch), Peter E. Huber (Taunus Trust) und Klaus Kaldemorgen (DWS) aber auch kontrovers, in welchen Segmenten sich Anlegern zukünftig die besten Chancen bieten.
So sieht Huber trotz der „in beispiellosem Ausmaß und in kurzer Zeit erhöhten Zinsen“ die aktuellen Renditen am Anleihenmarkt als wenig attraktiv an. Zumal er an eine zweite Inflationswelle glaubt und den angesichts sinkender Inflationszahlen von den Notenbanken bereits gefeierten Sieg über die Inflation für fraglich hält. Insgesamt zeigten sich die Anlageexperten bei der eher zurückhaltenden Einschätzung des Rentenmarkts weitgehend einig. Flossbach kennzeichnete die Anleiherenditen als „zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel“ und setzt derzeit allenfalls sehr selektiv auf Anleihen oder nutzt kurzlaufende Anleihen als Liquiditätsersatz. Kaldemorgen sieht „Anleihen als Risikopuffer im Portfolio“, meidet dabei aber zusätzliche Kreditrisiken oder längere Laufzeiten.
Huber zeigte sich nach wie vor überzeugt von den von ihm bereits vor zwei Jahren als langfristige Megatrends ausgerufenen Energie- und Rohstoffwerten, die langfristig wirtschaftlich benötigt werden, sowie Asien inkl. Japan, wo er über die nächsten zehn Jahre mehr Wachstum als in der westlichen Welt erwartet. Dagegen setzt Kaldemorgen setzte da eher auf die großen Techtitel. Dazu hatte Huber eine andere Meinung. So habe es immer Trends gegeben, die vermeintliche Gewinner hervorgebracht haben. Er selbst „kaufe lieber langweilige Unternehmen mit niedriger Bewertung und vernünftigem Wachstum“. Moderator Eckhard Sauren fasste den Fondsmanager-Gipfel 2024 abschließ0end so zusammen: "Die Diskussion der drei Investmentexperten hat erneut interessante Einschätzungen und wertvolle Informationen für Berater und Anleger geboten“. (DFPA/abg)
Den Mitschnitt der Diskussion finden Sie hier.
Die 1991 gegründete Sauren-Gruppe mit Sitz in Köln ist auf qualitative Fondsanalysen spezialisiert. Die Analyseergebnisse werden seit 1999 auch innerhalb eigener Dachfonds umgesetzt. Mit dem Sauren ESG-Scoring, bei dem die Entscheidungs- und Investmentprozesse der Fondsmanager im Mittelpunkt der Analysen stehen, wurde zudem eine systematische Bewertung für die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten etabliert. Die Sauren-Gruppe verwaltet per Ende Oktober 2023 ein Anlagevolumen in Höhe von über zwei Milliarden Euro.