Anlegerstudie: Nur ein Viertel der Anleger vertraut der Finanzbranche

Die Finanzbranche leidet in Deutschland unter einem angekratzten Ruf. Nur rund jeder vierte Privatanleger (28 Prozent) stuft sein Vertrauen in die Finanzindustrie als „hoch“ oder „sehr hoch“ ein. Zwar entspricht dies einer Verbesserung um vier Prozentpunkte gegenüber der Vorgängerbefragung aus dem Jahr 2018 - auf einem niedrigeren Niveau rangieren jedoch nur Australien und Japan. Dies sind Ergebnisse der aktuellen Anlegerstudie Earning Investors’ Trust des Berufsverbandes CFA Institute. Für die Studie wurden weltweit 4.446 Anleger in 15 Ländern befragt, davon 3.525 Privatanleger (Deutschland: 250) und 921 institutionelle Investoren (Deutschland: 75).

Aus der Studie gehen die Deutschen (28 Prozent) neben den Australiern (24 Prozent) und Japanern (27 Prozent) mit den geringsten Vertrauenswerten in die Finanzindustrie hervor. Im globalen Durchschnitt liegt der Wert bei 46 Prozent. Im Branchenvergleich schneiden bei den deutschen Umfrageteilnehmern nur der Automobilsektor (24 Prozent) und die Medienbranche (25 Prozent) schlechter ab.

Nur drei von zehn deutschen Privatanlegern (34 Prozent) halten ihre Anlageberater für imstande, ein Portfolio in besonders herausfordernden Marktphasen und Krisen erfolgreich zu managen. Damit liegt Deutschland deutlich unter dem internationalen Durchschnitt (49 Prozent). Insgesamt wird der Anlageberatung hierzulande mehr Skepsis entgegengebracht, als in anderen Ländern: Während weltweit jeder dritte Kunde (33 Prozent) den Finanzberater als wichtigste Quelle für Investmententscheidungen nennt, sind es in Deutschland nur 17 Prozent.

Nur jeder zehnte deutsche Privatkunde (neun Prozent) glaubt, dass Anlegerinteressen in der Finanzberatung stets an oberster Stelle stehen. Im internationalen Schnitt ist dieses Grundvertrauen mit 35 Prozent signifikant höher. „Die Anlageberatung wird in Deutschland leider noch immer stark mit Provisionssystemen und reinen Selbstzweck-Produkten assoziiert“, sagt Susan Spinner, geschäftsführender Vorstand der CFA Society Germany.

Die Ergebnisse der Studie deuten sowohl in Deutschland als auch weltweit auf ein höheres Misstrauen unter Privatanlegern als bei institutionellen Investoren hin. „Um diese Kluft zu überwinden, bedarf es einerseits guter, breiter Finanzbildung. Zudem müssen Anlageberater verlässlich ausweisen, dass sie sich zu professionellen Standards und ethischen Regeln bekennen“, bemerkt Spinner.

Initiativen zur beruflichen Weiterbildung verfolgen in Deutschland einen hohen Qualitätsanspruch, die vorliegende Studie zeichnet jedoch ein uneinheitliches Bild: Zwar stimmen neun von zehn deutschen Privatanlegern zu, dass regelmäßige Fortbildung positive Effekte auf das Know-how ihres Beraters und das betreute Portfolio hat. Allerdings steht ein Viertel aller Privatanleger (26 Prozent) regelmäßigen Weiterbildungsprogrammen der Arbeitgeber ihrer Investmentmanager eher indifferent gegenüber beziehungsweise sieht darin keinen differenzierenden oder vertrauensbildenden Mehrwert. „Gute Ausbildung sollte im Interesse aller Marktteilnehmer sein. Die Finanzindustrie muss hier voranschreiten, das Thema weiter verankern und damit die Voraussetzungen für eine anleger- und anlagegerechte Finanzberatung schaffen“, so Spinner. (DFPA/TH1)

Quelle: Pressemitteilung CFA Institute

Das CFA Institute ist ein  globaler Berufsverband für professionelle Investoren und Investmentmanager. Die CFA Society Germany hat mehr als 2.800 Mitglieder.

www.cfa-germany.de

Zurück

Wirtschaft, Märkte, Studien

Nachdem sich Anleihen aus den Emerging Markets im ersten Halbjahr nur verhalten ...

Viele Fonds aus dem Bereich der nachhaltigen Lebensmittelproduktion konnten den ...

Datenschutzeinstellungen

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.
In dieser Übersicht können Sie, einzelne Cookies einer Kategorie oder ganze Kategorien an- und abwählen. Außerdem erhalten Sie weitere Informationen zu den verfügbaren Cookies.
Gruppe Essenziell
Name Contao CSRF Token
Technischer Name csrf_contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der Website vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen . Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name PHP SESSION ID
Technischer Name PHPSESSID
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Cookie von PHP (Programmiersprache), PHP Daten-Identifikator. Enthält nur einen Verweis auf die aktuelle Sitzung. Im Browser des Nutzers werden keine Informationen gespeichert und dieses Cookie kann nur von der aktuellen Website genutzt werden. Dieses Cookie wird vor allem in Formularen benutzt, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. In Formulare eingegebene Daten werden z. B. kurzzeitig gespeichert, wenn ein Eingabefehler durch den Nutzer vorliegt und dieser eine Fehlermeldung erhält. Ansonsten müssten alle Daten erneut eingegeben werden.
Erlaubt
Gruppe Analyse
Name Google Analytics
Technischer Name _gat,_ga_gid
Anbieter Google
Ablauf in Tagen 1
Datenschutz https://policies.google.com/privacy
Zweck Tracking
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name Contao HTTPS CSRF Token
Technischer Name csrf_https-contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der verschlüsselten Website (HTTPS) vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen. Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name FE USER AUTH
Technischer Name FE_USER_AUTH
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Speichert Informationen eines Besuchers, sobald er sich im Frontend einloggt.
Erlaubt