Asiatische Investoren strömen auf europäische Immobilienmärkte
London war und ist noch immer Zielort Nummer eins für asiatisches Kapital. Doch in 2014 wurde der Anteil asiatischer Investitionen am gewerblichen Immobilienmarkt nicht nur in Frankreich (2,5 Prozent), sondern auch in Belgien (14 Prozent), Deutschland (sechs Prozent) und Spanien (drei Prozent) messbar. Dies sind einige Ergebnisse der Studie „Asiatische Investoren in Europa“ vom Transaktionsberater Catella. „Die Motivation und Begründung für diese Analyse lag im Unbekannten und der Erwartungshaltung“, so Dr. Thomas Beyerle, Group Head of Research der Catella, „denn noch nie in den letzten 20 Jahren geschah eine Investitionswelle nach Europa quasi mit Ankündigung.“
„Wichtig war für uns, die mannigfaltigen Ankündigungen, Erwartungen, Suchprofile und vor allem die Differenzierung‚ der Asiaten insgesamt transparent zu machen“, so Beyerle weiter. Es sei ferner an der Zeit, der Stereotypisierung der Investitionsgruppe „Asiaten“ eine transparentere Struktur zu geben. Noch bestimmen Staatsfonds und Versicherungsunternehmen aus Singapur, Malaysia oder Südkorea das Geschehen, den größten Investitionsimpuls erwarten die Analysten von Catella aber bei chinesischen Pensionskassen bis 2019 in Europa. Das heißt, die Fokussierung durch institutionelles Kapital wird bis auf weiteres die Märkte prägen.
Den Kapitalstrom nach Europa erklärt die Studie unter anderem mit gesellschaftlich-politischen Liberalisierungsaktivitäten in den jeweiligen Quellenländern. Der Weg nach Europa werde in den Heimatländern maßgeblich durch die Faktoren „Diversifikation“, „Stabilität“ und „Inflationsargument“ begründet. Geschätzt werde vor allem die „Rechtssicherheit“, „politische Stabilität“, „Markttransparenz“ und „Marktstandards“.
Catella leitet aus diesen Beweggründen ab, dass die Investitionsstrategie in sogenannte Core- oder Trophy-Objekte auf absehbare Zeit weiter gehen wird. Der Strategieschwenk nach Value-add-Investitionen verlaufe dagegen eher zögerlich, wenngleich das Interesse für dieses Marktsegment in den letzten Wochen leicht zugenommen habe.
Laut der Studie wird in den kommenden Quartalen zwar der gesamte europäische Investorenmarkt weiter wachsen, die Rolle asiatischer Investoren werde dabei aber strukturprägend sein. Bei einem durchschnittlichen Anteil von rund zehn Prozent per anno am europäischen Investitionsvolumen bis 2019 dürfe aus europäischer Sichtweise von einem asiatischen Immobilienzeitalter gesprochen werden.
Quelle: Pressemitteilung Catella
Catella AB ist ein börsennotierter Finanzkonzern mit Sitz in Stockholm, der in den Bereichen Real Estate Investment Banking, Finanzdienstleistung und Asset Management tätig ist. Die 1987 gegründete Unternehmensgruppe beschäftigt rund 450 Mitarbeitern in 12 europäischen Ländern und verwaltet Kapitalanlagen in Höhe von 52 Milliarden Schwedischen Kronen (5,5 Milliarden Euro). (JF1)