Assekurata-Marktstudie zu Überschussbeteiligungen und Garantien 2022

Zum 1. Januar 2022 wurde der gesetzliche Höchstrechnungszins in der Lebensversicherung von 0,90 Prozent auf 0,25 Prozent abgesenkt. Dies erschwert die Kalkulation von Garantien in klassischen Lebens- und Rentenversicherungsprodukten. Vor diesem Hintergrund hat die Kölner Ratingagentur Assekurata im Rahmen ihrer 20. Auflage der jährlichen Untersuchung zu Überschussbeteiligungen und Garantien deutscher Lebensversicherer 46 Unternehmen gefragt, ob sie klassische Produkte überhaupt noch im Neugeschäft anbieten.

Laut Umfrage haben noch 21 der 46 teilnehmenden Unternehmen klassische Produkte im Angebot, bedienen allerdings nicht die gesamte Produktpalette. So bieten nach eigenen Angaben beispielsweise 13 Gesellschaften noch klassische Kapitallebensversicherungen an, während nur noch drei in der Riester-Rente aktiv sind.

„Das geringe Angebot verdeutlicht, wie stark das einstige Flaggschiff der Lebensversicherer in der Gunst der Anbieter mittlerweile gesunken ist“, sagte Dr. Reiner Will, Geschäftsführer von Assekurata. „Dabei sollte aber nicht außer Acht gelassen werden, dass viele Versicherer noch große klassische Bestände in den Büchern haben, für deren Kunden die Überschussbeteiligung noch immer eine hohe Bedeutung hat.“

Dazu hat Assekurata in der Studie ermittelt, dass die laufende Verzinsung 2022 über alle analysierten Produktarten und Tarifgenerationen im Marktdurchschnitt nur marginal um 0,03 Prozentpunkte auf 2,61 Prozent gesunken ist.

Während bei den jüngeren Tarifgenerationen ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist, bleibt die Verzinsung bei den älteren stabil. „Grund hierfür sind die vertraglichen Garantien, auf die die Kunden mit Vertragsabschluss einen Anspruch erwerben, so dass die Überschussbeteiligung nicht darunter sinken kann“, so Will. „Andererseits haben auch bei den jüngeren Tarifgenerationen viele Anbieter ihre Überschussbeteiligung konstant gehalten, so dass sich der Abwärtsdruck bei den Deklarationen mittlerweile deutlich verlangsamt hat.“

Darüber hinaus haben die Kölner Analysten wieder das Segment der sogenannten „Neuen Klassik“ untersucht. Neue klassische Tarife basieren wie klassische Versicherungen auf einer konventionellen Überschusssystematik sowie dem Ausgleich im Kollektiv und der Zeit. „Ein zentraler Unterschied liegt jedoch in der Ausgestaltung der Garantien, die grundsätzlich niedriger als in der Klassik ausfallen, um den Kunden dadurch eine höhere Rendite in Aussicht zu stellen“, erläutert Lars Heermann, Bereichsleiter Analyse und Bewertung bei Assekurata.

Viele Anbieter haben zum Jahreswechsel ihre neuen klassischen Tarife überarbeitet. Die Mehrheit der Gesellschaften legt ihren Tarifen mittlerweile einen individuellen Garantiezins zugrunde, der unter 0,25 Prozent liegt und häufig mit 0,00 Prozent nur einen Erhalt des Sparbeitrags darstellt. Vereinzelt wird auch ganz auf einen Garantiezins verzichtet. Zugleich sind von den 23 Anbietern, die mit einem neuen klassischen Tarif an der Studie teilgenommen haben, inzwischen fast alle von dem Versprechen der hundertprozentigen Bruttobeitragsgarantie abgewichen. Während neun Unternehmen komplett auf fixe Beitragsgarantien verzichten, gilt das Leistungsversprechen der restlichen 13 Gesellschaften nur für einen bestimmten Anteil der eingezahlten Bruttobeiträge, der zumeist um die 90 Prozent beträgt. Die Mindestvertragslaufzeit für einen (teilweisen) Beitragserhalt liegt aktuell zwischen zwei und 15 Jahren, wohingegen sie im Vorjahr noch bis zu 35 Jahre betrug.

Die laufende Verzinsung für die im Neugeschäft angebotenen Tarife fällt bei klassischen Tarifen mit durchschnittlich 2,15 Prozent etwas höher aus als in der Neuen Klassik. „Dies verwundert auf den ersten Blick, wenn man bedenkt, dass eine höhere Überschussbeteiligung das wichtigste Verkaufsargument der ,Neuen Klassik‘ ist“, kommentierte Heermann. „Vergleicht man jedoch ausschließlich diejenigen Anbieter, die in ihrem Neugeschäft parallel für die Klassik und die Neue Klassik deklarieren, zeigt letztere einen leichten Vorsprung.“ Dabei haben sieben Teilnehmer ihr Neugeschäft parallel für beide Produktkategorien geöffnet – im Vorjahr waren es noch 13. Die durchschnittliche laufende Verzinsung liegt mit 2,16 Prozent aktuell geringfügig über dem Wert der klassischen Tarife (2,09 Prozent). „Eine konventionelle Anlage im Deckungsstock mit reduzierten Garantien hat somit nicht immer eine höhere Verzinsung zur Folge“, schlussfolgert Heermann. (DFPA/JF1)

Die Assekurata Assekuranz Rating-Agentur GmbH ist eine Ratingagentur, die sich auf die Qualitätsbeurteilung von Versicherungsunternehmen aus Kundensicht spezialisiert hat. Das Unternehmen wurde 1996 gegründet und hat seinen Sitz in Köln.

www.assekurata.de

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