Asset Manager erwartet Reflationierung in Japan
Eine Kombination aus Strukturreformen, einem stabilen politischen Umfeld und einer lockeren Geldpolitik hat die japanische Wirtschaft seit dem Jahr 2012 geprägt, berichtet der Vermögensverwalter Matthews Asia in einem Marktkommentar. Aktuell würden die japanischen Unternehmen vor neuen Herausforderungen stehen. Es bestehe ein Arbeitskräftemangel, die Kosten würden steigen und die Produktivität abnehmen. Wenn die Zustimmungswerte von Premierminister Shinzo Abe fallen, könnte das stabile politische Umfeld bald gestört werden, heißt es weiter.
Das annualisierte reale Wachstum des Bruttoinlandsproduktes habe im vierten Quartal 2017 rund 1,6 Prozent betragen. Diese Zahlen wurden durch den Aufbau von Lagerbeständen gestützt, was in den kommenden Quartalen zu Problemen führen könnte, kommentiert Matthews Asia. Unternehmensinvestitionen und privater Konsum würden solide bleiben. Dennoch gehen die Experten davon aus, dass ein Rückgang der Netto-Staatsausgaben in diesem Jahr zu einem langsameren Wachstum führen werde. Eine sich abschwächende Wirtschaft bedeute jedoch nicht das Fehlen von Investitionsmöglichkeiten, erklären die Experten. Die Nachfrage nach Japans Technologien, Dienstleistungen und Produkten nehme international zu. Zudem würde es eine vertiefte Integration der japanischen Wirtschaft mit anderen Teilen Asiens und vor allem mit China beobachtet werden. Dies sei auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen: Die lokalen Konsumenten könnten sich aufgrund erhöhter Einkommen zunehmend japanische Marken leisten. Die höheren Löhne führten dazu, dass die Unternehmen verstärkt Technologie in ihre Prozesse integrieren, damit die Produktivität gesteigert und die Gewinnmargen geschützt werden. „Wir sind der festen Überzeugung, dass nachhaltiges Wachstum in Asien zu enormen Wachstumschancen für ausgewählte japanische Unternehmen führen wird“, sagt Kenichi Amaki, Portfolio Manager bei Matthews Asia. „Wir sehen konkrete Anzeichen für eine Reflation als Ergebnis der angebotsseitigen Dynamik.“ Unternehmen, die in Japans langer Phase der wirtschaftlichen Stagnation auf stagnierende Löhne angewiesen waren, würden jetzt Schwierigkeiten erleben. Matthews Asia erwartet, dass einige von ihnen den Markt verlassen werden. Unternehmen, die produktiver sind und es sich leisten können, ihre Arbeitnehmer besser zu bezahlen, würden im Vorteil sein. „Wir glauben, dass börsennotierte Unternehmen ihre Preissetzungsmacht verbessern können, wenn sie Marktanteile von kleineren nicht börsennotierten Unternehmen gewinnen. Wir erwarten, dass ausgewählte Unternehmen diese Gelegenheit in Umsatzwachstum und verbesserte Margen umwandeln werden“, lautet das Fazit von Amaki.
Quelle: Marktkommentar Matthews Asia
Matthews Asia ist ein spezialisierter Anbieter für asiatische Investments in den USA mit einem verwalteten Vermögen von 35,1 Milliarden US-Dollar (29,49 Milliarden Euro) per 31. März 2018. Der 1991 gegründete Fondsmanager verfolgt einen Bottom-up-Investmentstil. Außerhalb der Vereinigten Staaten bietet Matthews Asia zwölf SICAV-Fonds an. (TS1)