Ausblick: Büros in Berlin werden teurer trotz steigenden Leerstands
Büros in Deutschlands Bundeshauptstadt werden teurer. So wird das Plus bei den Spitzenmieten in Berlin bis Ende 2023 bei 2,3 Prozent liegen. Gleichzeitig bleiben aber auch mehr Büroflächen unvermietet: Der Leerstand wird um 1,0 Prozent steigen. Das meldet Mindspace, ein Flexoffice- beziehungsweise Coworking-Anbieter, und bezieht sich dabei auf Zahlen aus der jüngst veröffentlichten Büromarktprognose der Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung (gif).
Der Anstieg der Spitzenmieten und das steigende Flächenangebot stehen auf den ersten Blick im Gegensatz zueinander. Eine Erklärung für den vermeintlichen Gegensatz gibt der aktuelle Berlin-Büromarktbericht von CBRE. Darin heißt es: „Unternehmen setzen bei der Flächensuche zunehmend auf Qualität statt Quantität. Dabei ist die Nachfrage nach hochwertigen Flächen innerhalb des Berliner S-Bahn-Rings ungebrochen hoch.“ Vor allem kleinere und mittelgroße Flächen seien verstärkt nachgefragt. Dieser Trend – auch mit Blick auf hohe Qualität – werde sich am Berliner Bürovermietungsmarkt weiter fortsetzen.
„Hochwertig“ setze sich bei jeder Büroimmobilie zusammen aus Lage, Gebäudequalität und vor allem zusätzlichen Services, sagt Oliver Lehmann. Er ist General-Manager von Mindspace, einem Flexoffice- beziehungsweise Coworking-Anbieter. „Kurze Wege in ein zentral gelegenes, gut erreichbares Büro und ein lebendiges Umfeld mit urbanem Spirit sind heute ein Muss, wenn Unternehmen ihren Mitarbeitern einen Mehrwert im Vergleich zum Homeoffice bieten wollen“, führt Lehmann aus. Zur angesprochenen Gebäudequalität meint er: „Es geht um einen Wow-Effekt durch außergewöhnliche Raumkonzepte und inspirierendes Design statt Grau und Weiß.“ Und Services sieht Lehmann vor allem durch die sogenannte Hotelifizierung von Büros immer mehr gegeben: „Bei uns gibt es ein Community-Management, das für die Unternehmen vor Ort eine Mischung aus Concierge, Office- und Happiness-Manager ist.“
Europaweit gelte: „Flexible Office-Lösungen werden immer mehr zum Mainstream und sind längst nicht mehr nur ein Wunsch von rasch wachsenden Start-ups“, sagt Patrick Schild, Head of Agency von CBRE in Österreich. „Auch etablierte große Unternehmen fragen immer häufiger nach Flexoffices.“ Die Preise für flexible Office-Lösungen seien dabei in Europa relativ homogen, einzig London mit 800 bis 1.300 Euro und Paris mit 700 bis 1.200 Euro pro Monat und Arbeitsplatz liegen signifikant höher als die restlichen europäischen Hauptstädte, wo die Range CBRE zufolge zwischen 300 und 1.000 Euro pro Monat und Arbeitsplatz liegt. (DFPA/JF1)
Die Mindspace Germany GmbH ist ein Flexoffice- beziehungsweise Coworking-Anbieter mit Sitz in Berlin.