BaFin: "Banken müssen Klima- und Umweltrisiken besser managen"
Eine Analyse der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und der Deutschen Bundesbank zeigt: Kleine und mittelgroße deutsche Banken bewegen sich zum Teil noch auf einem relativ bescheidenen Niveau, was den Umgang mit Klima- und Umweltrisiken angeht. Sie haben zwar Fortschritte gemacht, aber es besteht laut der Untersuchung noch Verbesserungspotenzial.
An der Untersuchung, die im Rahmen einer institutsübergreifenden Überprüfung der Europäischen Zentralbank (EZB) vorgenommen wurde, hat eine Auswahl von 17 kleineren und mittleren Instituten unter direkter deutscher Aufsicht teilgenommen.
Zentrales Ergebnis der Untersuchung: Keines der 17 Institute konnte in der Gesamtbewertung fortgeschrittene Praktiken („emerging practices“) beim Umgang mit Klima- und Umweltrisiken nachweisen. Die Mehrheit hat bislang aber immerhin grundlegende Praktiken („basic practices“) implementiert.
Ein Blick auf die einzelnen Module der Analyse zeigte insbesondere Nachholbedarf in den Bereichen „Unternehmensführung und Risikoappetit“, „Risikomanagementrahmen“ sowie „Kreditrisiko“. In diesen Modulen wurden jeweils fünf Institute als mangelhaft („red flag“) eingestuft. Des Weiteren fehlen bei der Mehrzahl der geprüften Institute konkrete Leistungs- und Risikokennzahlen für eine effektive Steuerung und Begrenzung von Klima- und Umweltrisiken. Nur in Einzelfällen waren fortgeschrittene Praktiken zu beobachten. Im Allgemeinen zeichnen sich diese durch die Nutzung granularer Daten (zum Beispiel auf Kreditnehmerebene) und quantitativer Methoden in Ergänzung von rein qualitativen Ansätzen aus.
Mit diesem Ergebnis schneiden die deutschen Institute dennoch etwas besser ab als LSIs (Less Significant Institutions) aus anderen teilnehmenden Mitgliedsstaaten. „Insgesamt zeigen die Ergebnisse der deutschen LSIs eine große Bandbreite. Diese ist unter anderem auf die unterschiedlichen Geschäftsmodelle und Größen der teilnehmenden Institute zurückzuführen. Ein weiterer Einflussfaktor für das Gesamtergebnis dürfte die Unterstützung durch die jeweiligen Verbände sein“, so die BaFin-Mitteilung. (DFPA/TH1)
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ist eine selbstständige Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Bonn und Frankfurt am Main. Sie vereinigt die Aufsicht über Banken und Finanzdienstleister, Versicherer und den Wertpapierhandel unter einem Dach. Ihr Hauptziel ist es, ein funktionsfähiges, stabiles und integres deutsches Finanzsystem zu gewährleisten.