Bankhaus Julius Bär: Konjunkturdynamik auf dem Höhepunkt
Die jüngsten Einkaufsmanager-Umfragen für die Eurozone und Japan enttäuschten im Februar auf hohem Niveau gegenüber den vorsichtigen Erwartungen, schreibt das Bankhaus Julius Bär in einem Marktkommentar. Sie würden signalisieren, dass in Europa und in Japan die Konjunktur gegenwärtig ihren Höhepunkt überschreitet. Im Gegensatz dazu wurden in den USA die optimistischen Erwartungen übertroffen. In diesem Umfeld erhalte das Protokoll der US-Zentralbanksitzung von Ende Januar Brisanz: Es bleibe moderat im Ton, zeige aber angesichts der bereits vollbeschäftigen und vollausgelasteten US-Wirtschaft ein Unbehagen mit dem weiteren Teuerungsverlauf.
Die USA, deren Konjunkturzyklus im zehnten Jahr weit fortgeschritten ist, überraschten im Februar mit dem Stand der Einkaufsmanagerindizes positiv. Es zeichne sich ab, dass das Wachstum der USA 2018 noch zulegen dürfte. Angesichts der erwarteten expansiven Wachstumswirkungen der Trumpschen Steuerreform und der beschlossenen zusätzlichen Ausgabenpakete durch den US-Kongress steige das Risiko, dass sich die US-Wirtschaft in den kommenden Quartalen überhitzt, heißt es im Marktkommentar.
Das Sitzungsprotokoll der Notenbank erwähnt, dass sich mehrere Mitglieder des Ausschusses über einen Teuerungsanstieg besorgt zeigten. Zu berücksichtigen sei zudem, dass im Offenmarktausschuss zwei sogenannte „Falken“ zwei „Tauben“ im Ausschuss abgelöst haben und dieser daher eher geneigt sein könnte, energischere Zinserhöhungen durchzusetzen als in den Vorjahren.
Quelle: Marktkommentar Julius Bär
Die Julius Bär-Gruppe mit Hauptsitz in Zürich ist eine Schweizer Privatbank. Ende Juni 2017 verwalteter Julius Bär Vermögen von 354,7 Milliarden Schweizer Franken (263 Milliarden Euro). Die Julius Bär-Gruppe beschäftigt rund 6.200 Mitarbeiter, davon mehr rund 1.400 Kundenberater, und ist in über 25 Ländern und an rund 50 Standorten präsent. (TS1)