Bankhaus Vontobel: Notenbankpolitik im Mittelpunkt
Von den politischen Turbulenzen in Italien und in Spanien verlagert sich der Marktfokus wieder auf die Politik der Zentralbanken, heißt es in einem Markkommentar vom Bankhaus Vontobel. Dazu gehörten die Zentralbanksitzungen der US-Notenbank sowie der Europäischen Zentralbank (EZB).
Aktuell werde eine Zinserhöhung um ein Viertelprozent mit einer Wahrscheinlichkeit von 82 Prozent eingepreist, heißt es. Die bevorstehende Zinsstraffung ist eingepreist und die Aufmerksamkeit richte sich auf den Verlauf der Renditekurve und darauf, wie stark sie die Zinsentscheidung beeinflusst, erläutert Mark Holman, CEO von Twentyfour Asset Management. Vontobel hält eine Mehrheitsbeteiligung an dem Fixed-Income-Spezialisten Twentyfour Asset Management. Aktuell sei die Kurve so flach wie seit dem Jahr 2007 nicht mehr, ergänzt Holman.
Änderungen der EZB-Zinspolitik werden dagegen nicht erwartet, heißt es bei Vontobel. Voraussichtlich würden die Ratsmitglieder das Ende des Anleihekaufprogramms diskutieren. Die Experten erwarten eine Ankündigung, dass die monatlichen Käufe im Volumen von 30 Milliarden Euro Ende September 2018 weiter gedrosselt werden, bevor sie Ende 2018 vollständig auslaufen. Auch dies sei am Markt weitgehend Konsens, heißt es. Wichtig sei, dass die Erlöse aus fälligen Anleihen weiterhin reinvestiert werden. Vontobel erwartet, dass die Leitzinsen nach Beendigung des Kaufprogramms noch rund zwölf Monate unverändert bleiben.
Quelle: Marktkommentar Vontobel
Die Vontobel Holding AG ist eine international tätige Schweizer Privatbank mit Sitz in Zürich. Sie ist auf die Vermögensverwaltung für Privatkunden und institutionelle Anleger sowie das Investment Banking spezialisiert. Die 1936 gegründete Unternehmensgruppe beschäftigt rund 1.700 Mitarbeiter an 21 Standorten und verwaltet Kundenvermögen in Höhe von 247 Milliarden Schweizer Franken. (Stand: 31. Dezember 2017) (TS1)