Bantleon zu Green Bonds: "Diversifikation bleibt im Umfeld der Corona-Krise Trumpf"

Die Coronavirus-Pandemie hat alle Assetklassen negativ beeinflusst – auch Green Bonds, schreibt Marcio da Costa, Portfolio Manager SSA & Green Bonds beim Asset Manager Bantleon, in einem aktuellen Marktkommentar. In Euro denominierte Green Bonds verloren seit Jahresanfang 1,3 Prozent. Seit Beginn der ersten wirtschaftlich relevanten Corona-Virus-Maßnahmen in Europa Anfang März hat sich der Green-Bond-Markt mit minus 4,5 Prozent jedoch um circa einen Prozentpunkt schlechter entwickelt als der breite Markt konventioneller Anleihen.

Die schlechtere Wertentwicklung lässt sich laut da Costa durch die Klumpenrisiken des Green-Bond-Marktes bei der Laufzeit-, Länder- und Sektor-Diversifikation erklären: Der 60-prozentige Unternehmensanleihen-Anteil habe zu einer starken Partizipation an den steigenden Risikoprämien geführt, was sich negativ auswirkte. Zudem trug der hohe Anteil an Unternehmensanleihen aus dem Finanzsektor (etwa 30 Prozent) negativ dazu bei, weil sich Finanzanleihen im Segment Unternehmensanleihen mit am schlechtesten entwickelten, erklärt da Costa. Die überdurchschnittlich hohe Modified Duration des Green-Bond-Marktes wirkte sich gerade im März, während der Phase stark steigender Renditen, negativ auf die Entwicklung aus. Die Modified Duration liegt je nach Index bei sieben Prozent bis neun Prozent und damit bis zu drei Prozentpunkte höher als bei marktbreiten Euro-Anleihen-Indizes. Einzig die geringe Quote an Peripherie-Anleihen innerhalb des Green-Bond-Marktes sei ein relativer Vorteil gewesen, was sich allerdings mit der bevorstehenden Emission der für das zweite Halbjahr geplanten grünen italienischen Staatsanleihe relativieren sollte.

Die deutlich erschwerte Handelbarkeit im Unternehmensanleihenmarkt wirke sich kaum negativ auf die Neuemissionstätigkeit im laufenden Jahr aus. Zwar kam die Neuemissionstätigkeit den gesamten März über quasi zum Erliegen, das Gesamtvolumen und die Zahl der emittierten Green Bonds lag aber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 21 Milliarden Euro und 32 neu emittierten Euro-Anleihen auf einem vergleichbaren Niveau. Insgesamt 15 neue Emittenten haben den Green-Bond-Markt im laufenden Jahr betreten, so da Costa. Die trotz der Corona-Virus-Krise vergleichbar hohe Emissionstätigkeit lasse sich in Teilen durch vereinzelte großvolumige Anleihen-Emissionen erklären. So begab der chilenische Staat eine Euro-denominierte Anleihe im Umfang von 1,5 Milliarden Euro und der im Besitz des französischen Staates befindliche Emittent Société du Gran Paris begab noch vor dem Ausbruch der Pandemie in Europa einen Green Bond im Volumen von 2,5 Milliarden Euro. Gemeinsam machen die Emissionen rund 20 Prozent des im Jahr 2020 emittierten Green-Bond-Volumens aus und sorgten damit, trotz der Corona-bedingten Emissionspause, für ein gleichhohes Emissionsvolumen.

Im weiteren Verlauf des Jahres sei mit zusätzlichen Staatsanleihen-Emissionen zu rechnen. Der italienische Staat plant, im zweiten Halbjahr die erste grüne italienische Staatsanleihe zu begeben und auch die Bundesrepublik Deutschland möchte im zweiten Halbjahr mit der Emission grüner Anleihen verschiedener Laufzeiten beginnen. Letzteres sei für den Green-Bond-Markt ein erheblicher Fortschritt: Während grüne Neuemissionen bisher auf Basis konventioneller Anleihen gepreist wurden, stellten die grünen deutschen Staatsanleihen einen möglichen grünen risikolosen Referenzzins für die Preisfindung dar. Damit könnte die Preisfindung grüner Anleihen künftig unabhängig vom Renditeniveau konventioneller Anleihen stattfinden.

„Die starken Marktverwerfungen im ersten Quartal haben gezeigt, dass ein hohes Maß an Diversifikation weiterhin unabdingbar ist. Um die Klumpenrisiken im Bereich der Laufzeit-, Sektor- und Länderdiversifikation zu dämpfen, können einerseits konventionelle Anleihen mit gutem ESG-Rating ergänzt werden. Andererseits ließen sich auch Green Bonds mit geringer Marktkapitalisierung – unabhängig von ihrem Indexgewicht – mit einem höheren Anteil im Portfolio allokieren. So könnten kleinere Emittenten, die im Index eine untergeordnete Rolle spielen, durch eine höhere Gewichtung die Klumpenrisiken größerer Emittenten ausgleichen.

Die Aussichten für Green Bonds sind indes positiv. Durch die umfangreichen Unterstützungsmaßnahmen der Zentralbanken und Staaten haben gerade Unternehmensanleihen hoher Bonität ein enormes Erholungspotenzial. Der Green-Bond-Markt sollte hiervon durch die hohe Unternehmensanleihen-Quote profitieren. Zusätzlich bleibt das Renditeniveau durch die längerfristige Ausrichtung der EZB-Geldpolitik gut unterstützt. Investoren dürften auch im weiteren Jahresverlauf zunehmend auf Green Bonds setzen“, so da Costa abschließend. (DFPA/JF1)

Quelle: Pressemitteilung Bantleon

Bantleon ist ein Asset Manager für institutionelle Investments mit Fokus auf Kapitalerhalt. Das Unternehmen mit Standorten in Deutschland und der Schweiz verwaltet mit 45 Mitarbeitern rund 5,1 Milliarden Euro vor allem für Unternehmen der Altersvorsorge, Industrieunternehmen, Sparkassen und Banken. (Stand: 31. Dezember 2019)

www.bantleon.com

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