Barings beurteilt Emerging Markets optimistisch
In der gegenwärtigen Marktphase stehen viele Anleger den Emerging Markets skeptisch gegenüber. Doch Jean-Louis Scandella, Head of Equities bei der Investmentgesellschaft Baring Asset Management, gibt sich zuversichtlich: „Unserer Einschätzung nach verfügen diese Unternehmen über das Potenzial, Wachstum zu erzielen, selbst wenn die Schwellenmärkte sinkende Wachstumsraten aufweisen.“
Scandella hält makroökonomische Betrachtungen bei der Verwaltung eines Schwellenländeraktienfonds für irrelevant. „Sie können sogar kontraproduktiv wirken“, sagt er, denn seinen Erkenntnissen nach existiere keine Korrelation zwischen Wirtschaftswachstum und Marktrenditen. „Beim erfolgreichen Investieren kommt es allein auf die Unternehmen an“, betont Scandella, „denn unsere Recherchen zeigen, dass 50 bis 70 Prozent der Erträge auf unternehmensspezifischen Faktoren beruhen.“
Das Global-Emerging-Markets-Team von Barings konzentriere sich auf Qualitätsunternehmen, die Wachstum zu einem angemessenen Preis bieten. Mit dem sogenannten „GARP-Ansatz“ („Growth at a Reasonable Price“) ließen sich Fallen vermeiden, in die Growth Manager regelmäßig hineintappen: Die Überschätzung von Wachstum, für das letztlich zu viel gezahlt wird. „Wir suchen daher zunächst nach einem Ertragswachstum, das sowohl attraktiv als auch realisierbar ist“, erklärt Scandella. Die Zielgröße liege zwischen zehn und 20 Prozent. „Liegt das Wachstum unter zehn Prozent, ist es für uns nicht interessant, und wenn die Prognose bei über 20 Prozent liegt, ist dies ein Zeichen für eine Überschätzung.“ Die Wachstumsprognosen basieren hierbei auf einer gründlichen Fundamentalanalyse sowie Recherchen bei Mitbewerbern, Lieferanten und Unternehmen, die ein ähnliches Geschäftsmodell in anderen Regionen verfolgen.
Von Vorteil sei auch, wenn die Unternehmensleitung im Unternehmen investiert ist. „Wenn wir Qualitätsunternehmen mit starkem Wachstumsausblick identifiziert haben, schauen wir, ob der Preis angemessen ist“, erläutert Scandella den zweiten Schritt des „GARP-Ansatzes“. Um beurteilen zu können, ob das Unternehmen unter- oder überbewertet ist, werde das Wachstumsszenario der nächsten fünf Jahre diskontiert. „Nachdem wir die Unternehmen ausgeschlossen haben, die unsere Anlagekriterien mit Blick auf Qualität, Wachstumspotenzial und Bewertung nicht erfüllen, ergibt sich unser investierbares Universum von etwa 400 ,GARP‘-Qualitätsunternehmen, aus denen wir auswählen können“, sagt Scandella.
Das Global-Emerging-Markets-Team von Barings meide allerdings Unternehmen mit einer sozialistischen oder kolonialistischen Vergangenheit, die sich nicht weiterentwickelten und ihre Geschäftsmodelle nicht modernisiert hätten. „In den Schwellenländern finden sich viele dieser altmodischen Firmen, die wir außen vor lassen, egal wie überzeugend die Chance auf Wertzuwachs sein mag“, betont Scandella.
Quelle: Pressemitteilung Baring Asset Management
Die Investmentgesellschaft Baring Asset Management (Barings) ist eine Tochtergesellschaft des US-Lebensversicherers MassMutual. Das 1762 gegründete Unternehmen mit Sitz in London bietet Portfoliomanagement in allen Assetklassen für alle wichtigen Investmentmärkte weltweit. (mb1)