Baufinanzierung: Standardrate so niedrig wie zuletzt im Mai
Die Zinsen für Baukredite schwanken – und sinken im Oktober erneut leicht. Laut Michael Neumann, Vorstand von Dr. Klein Privatkunden, der über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Baufinanzierung anhand des Dr. Klein Trendindikators Baufinanzierung (DTB) berichtet, stieg die die monatliche Standardrate für ein Baudarlehen seit ihrem Tiefstand im Oktober vergangenen Jahres kontinuierlich von 419 Euro auf 469 Euro im August 2017 an. Der Oktober-Wert beträgt 456 Euro und ist damit ebenso hoch wie im April und Mai 2017. Die von Dr. Klein ermittelte Standardrate gilt für ein Darlehen von 150.000 Euro mit zwei Prozent Tilgung, 80 Prozent Beleihungsauslauf sowie zehnjähriger Sollzinsbindung und spiegelt die Entwicklung der Bauzinsen wider.
Kreditnehmer sichern sich den Bauzins im Oktober weiterhin für rund 13 Jahre und sechs Monate. Die Darlehenshöhe erreicht im Oktober mit 204.000 Euro einen neuen Rekord. Zum Vergleich: 2016 wurde die 200.000-Euro-Grenze nur in einem Monat knapp überschritten, Anfang 2017 belief sich die Darlehenshöhe auf etwas über 190.000 Euro. Im Gegensatz zur Standardrate, die theoretisch unter der Berücksichtigung der aktuellen Zinsentwicklung berechnet wird, handelt es sich bei der Darlehenssumme um einen Durchschnittswert aller Baukredite. Dass Kreditnehmer sich immer mehr Geld für die Finanzierung ihrer Immobilie von der Bank leihen, passt zum Anstieg der Haus- und Wohnungspreise: Der Trendindikator Immobilienpreise von Dr. Klein zeigt in den Metropolregionen eine stetige Steigerung.
Was die Zahlen Neumann zufolge auch belegen, ist, dass sich die Haushalte nicht stärker verschulden. Der Beleihungsauslauf – also der fremdfinanzierte Anteil des Immobilienwertes – bleibt konstant bei knapp unter 80 Prozent. Somit nehmen die Finanzierenden zwar mehr Geld für die eigenen vier Wände auf, sie bringen aber gleichzeitig mehr Eigenkapital ein, was sich unter anderem auf den Mangel an attraktiven Anlagealternativen zurückführen lasse. Auch der Tilgungssatz verändert sich im Vergleich zu den Vormonaten nur minimal. Mit durchschnittlich 2,89 Prozent entscheiden sich die Darlehensnehmer immer noch für eine hohe Anfangstilgung.
Bei den Darlehensarten zeigt sich laut Neumann eine ähnliche Situation wie in den vergangenen Monaten: Der Anteil der klassischen Annuitätendarlehen bleibt mit 78,57 Prozent hoch, während auf die Forward-Darlehen 11,54 Prozent fallen. Mit dieser Form der Anschlussfinanzierung schreiben Kreditkunden die jetzigen Zinsen gegen einen Aufschlag für bis zu 66 Monate im Voraus fest. Darin nicht inbegriffen sind Anschlussdarlehen, die der Kreditgeber zwar erst zukünftig auszahlt, hierfür allerdings keinen Forward-Aufschlag berechnet. Je nach Situation kann ein Annuitäten-Darlehen eine Alternative sein, für die nach einer bestimmten Frist Bereitstellungszinsen fällig werden, meint Neumann. Einige Banken gewähren ihren Kunden eine bereitstellungszinsfreie Zeit von bis zu zwölf Monaten.
Quelle: Pressemitteilung Dr. Klein
Die Dr. Klein Privatkunden AG mit Sitz in Lübeck ist unabhängiger Anbieter von Finanzdienstleistungen für Privatkunden und Unternehmen. Über das Internet und in mehr als 200 Filialen beraten rund 550 Spezialisten. Dr. Klein ist eine hundertprozentige Tochter des an der Frankfurter Börse gelisteten internetbasierten Finanzdienstleisters Hypoport AG. (JF1)