"Bauzinsen könnten wieder steigen"

Mit den Bankenturbulenzen nehmen die Unsicherheiten für die Europäische Zentralbank (EZB) und auf den Finanzmärkten zu – die Prognosen für die Leitzinsentwicklung sind derzeit nach unten korrigiert. Die Zinsen für Baufinanzierungen spiegeln dies momentan mit einer Seitwärtsbewegung wider, die allerdings nur von kurzer Dauer sein könnte. Michael Neumann, Vorstand des Kreditvermittlers Dr. Klein, rechnet mit einem leichten Aufwärtsdruck und starken Schwankungen in den nächsten Monaten.

Nachdem die Zinsen für Baufinanzierungen innerhalb weniger Wochen zügig gestiegen waren, fielen sie im Zuge der Bankenkrise mit ähnlicher Geschwindigkeit wieder. In der zweiten Märzhälfte gingen sie um rund 0,3 Prozentpunkte zurück. Die Anspannungen im Bankensektor haben zuletzt nachgelassen und auch bei den Baufinanzierungszinsen ist es in den vergangenen Wochen wieder ruhiger geworden. Dr. Klein weist für eine zehnjährige Baufinanzierung aktuell einen repräsentativen Bestzins von 3,42 Prozent aus (Stand: 19. April 2023). „Die extreme Nervosität aufgrund der Bankenkrise hat für starke Zinsbewegungen gesorgt. Derzeit sehen wir eine Art ,Ruhe nach dem Sturm‘ – die sich aber vermutlich nicht allzu lange halten wird“, kommentiert Neumann.

Aktuell erwarten die Märkte drei kleinere Schritte bei den Leitzinsen von jeweils 0,25 Prozentpunkten, bis der Höchststand im Herbst erreicht sein wird. „Die Zinsprognose wurde in Folge der Turbulenzen im Bankensektor nach unten korrigiert: Die Märkte hoffen zurzeit, dass die Notenbanken die Zinsen nicht mehr allzu stark erhöhen können, um das Finanzsystem nicht weiter zu belasten“, so Neumann. Denn jeder weitere Zinsschritt bedeutet für Kreditinstitute nicht nur Gewinnchancen, sondern auch ein steigendes Risiko durch sinkende Nachfrage und Zahlungsausfälle. Zusätzlich nimmt die Wahrscheinlichkeit einer Rezession wieder leicht zu, was ebenfalls für niedrigere Zinsen spricht. Wenn im nächsten halben Jahr alles auf dieses Szenario weisen sollte, würde das Michael Neumann zufolge nur noch ein geringes Aufwärtspotenzial für die Bauzinsen bedeuten.

Dass der Markt Sicherheit gewinnt, bezweifelt Neumann allerdings: „Die Inflationsbekämpfung stellt die EZB immer noch vor große Herausforderungen, bei deren Bewältigung sie um Glaubwürdigkeit kämpfen muss. Die Kerninflation steigt und es wird immer deutlicher, dass sich die Teuerung nicht so schnell verflüchtigt wie angenommen – und wie bislang vom Markt eingepreist. Eine Vorhersage, wann der Scheitelpunkt bei den Zinsen erreicht ist, ist aktuell pure Spekulation.“ Neumann sieht daher immer noch Aufwärtspotenzial für die Baufinanzierungszinsen und erwartet eine hohe Volatilität für die nächsten Monate.

Nicht nur für Immobilienkäufer ist der extreme Zinsanstieg im vergangenen Jahr relevant, sondern auch für Eigentümer, bei denen in Kürze eine Anschlussfinanzierung ansteht. Dass sich das höhere Zinsniveau in diesem Fall generell zu einem echten Problem entwickelt, kann Neumann von Dr. Klein nicht feststellen: Zum einen haben viele Darlehensnehmer Anfang vergangenen Jahres ihre Anschlussfinanzierung vorgezogen. Zum anderen wurde vor zehn oder zwölf Jahren zu einem ähnlichen Zins finanziert und in der Regel mit anfänglich zwei oder 2,5 Prozent getilgt. Zudem haben Banken mit sechs bis sieben Prozent fiktiver Annuität gerechnet um sicherzustellen, dass das Darlehen langfristig auch mit einem höheren Zins tragbar ist. (DFPA/JF1)

Die Dr. Klein Privatkunden AG mit Sitz in Lübeck ist ein unabhängiger Anbieter von Finanzdienstleistungen für Privatkunden und Unternehmen. Über das Internet und in mehr als 250 Filialen beraten über 700 Spezialisten. Dr. Klein ist eine hundertprozentige Tochter des an der Frankfurter Börse gelisteten internetbasierten Finanzdienstleisters Hypoport SE.

www.drklein.de

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