BdV: "Allianz stellt Weichen für Run-Off und Abwicklung von Lebensversicherungen"
Aus Sicht der Verbraucherschutzorganisation Bund der Versicherten (BdV) stellt die neue Geschäftspolitik des Allianzkonzerns die Interessen der Versicherten hinter die der Aktionäre. So will die Allianz für das bei ihr angesiedelte Presseversorgungswerk den Verkauf einstellen und den Bestand abwickeln. Der Verkauf von belgischen und britischen Lebensversicherungsverträgen des Allianz-Konzerns an Run-Off-Plattformen ist aus Sicht von BdV-Vorstandssprecher Axel Kleinlein ein weiteres Warnzeichen: „Der deutsche Branchenführer gibt das Signal zum Abwickeln und Abverkauf der Lebensversicherung.“
Wenn ein Unternehmen in den Run-Off geht, werden keine neuen Verträge mehr angenommen und die Bestandsverträge abgewickelt. „Wir befürchten durch die Geschäftspolitik der Allianz für Journalistinnen und Journalisten Einbußen bei der Überschussbeteiligung, schlechteren Service und geminderte Transparenz“, erklärt Kleinlein. Laut Kleinlein sei insbesondere das Geschäftsgebaren der Allianz in Bezug auf das Presseversorgungswerk schon jetzt „hochgradig intransparent“. Die genaue Funktionsweise der Presseversorgung bleibe im Dunkeln.
Hintergrund der neuen Geschäftspolitik ist nach Ansicht des BdV eine Fokussierung auf die Aktionärsinteressen. „Wenn die Versicherten aus dem Blickfeld geraten, dann gewinnen die Aktionäre an Bedeutung“, so Kleinlein. Dies werde bereits an den hohen Dividenden und den niedrigen Überschussbeteiligungen deutlich. „Für die Allianz sind die Versicherten im Presseversorgungswerk anscheinend nur noch unbequemes Beiwerk“, so Kleinlein. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung BdV
Der Bund der Versicherten e.V. (BdV) ist eine unabhängige und gemeinnützige Verbraucherschutzorganisation. Der Verein wurde 1982 gegründet und zählt mehr als 45.000 Mitglieder.