Bellevue: „Wir sind positiv auf Aktien, ein Wachstumsschock ist jedoch nicht auszuschließen“
Die Experten der Finanzgruppe Bellevue sagen eine Fortsetzung der stimulierenden Geldpolitik und damit ein ideales Umfeld für Aktien und nichtstaatliche Anleihen voraus. Jedoch bleibe die Gefahr für heftige Turbulenzen inklusive eines Wachstumsschockes bestehen – ausgelöst durch eine Abwertung des chinesischen Renmimbi.
Die Lage an den globalen Aktienmärkten habe sich nach dem turbulenten Start ins Jahr beruhigt. Lucio Soso, Lead Portfolio Manager des „BB Global Macro Fonds“ von Bellevue Asset Management, geht davon aus, dass dies auch so bleibt. In einem Hauptszenario mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 50 Prozent rechnet das „BB Global Macro“-Team damit, dass die Weltwirtschaft langsam wächst und die Zentralbanken ihre stimulierende Geldpolitik weiterführen. „In so einem Umfeld entwickeln sich Aktien und nichtstaatliche Anleihen am besten“, sagt Soso.
Weniger wahrscheinlich (Eintrittswahrscheinlichkeit: 25 Prozent) ist für Bellevue ein negativeres Zukunftsszenario. In diesem wirken sich die Kreditblasen in einigen Schwellenländern weiterhin auf die globalen Finanzmärkte aus. Die Bellevue-Experten prognostizieren, dass diese Kreditkrisen lokal bleiben, aber für risikobehaftete Anlagen dennoch eine Bedrohung darstellen. Sobald die Kreditkrise zu sinkenden Kursen führe, wollen die Fondsmanager des „BB Global Macro“ Kreditanleihen aus den Schwellenländern (etwa aus Brasilien) kaufen, um auf dieses Szenario zu setzen.
Noch düsterer, aber ebenso wahrscheinlich (25 Prozent) ist das Negativszenario. Trete es ein, kommt es zu einem Wachstumsschock, der die Aktienmärkte in einen Bärenmarkt bringen könnte. Eine Ursache für eine Verlangsamung der Wirtschaft könnte die Abwertung des chinesischen Renminbi sein. In einem derartigen Szenario würde die chinesische Nachfrage nach ausländischen Gütern plötzlich abfallen, während globale Unternehmen einem stärkeren Wettbewerb mit chinesischen Waren ausgesetzt wären. Der Gesamtschuldenstand Chinas habe sich seit 2007 massiv erhöht. Eine Kreditkrise würde den Abwertungsdruck weiter erhöhen. „Wir bleiben über eine mögliche Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft und eine darauf folgende Abwertung des Renminbi besorgt”, sagt Soso. Zur Absicherung der Aktienstrategie wurde im März die chinesische Währung leer verkauft.
Abgesehen davon sei der „Global Macro“ als Absolute-Return-Fonds hauptsächlich in der Eurozone und in japanischen Aktien investiert. Soso: „Die Bewertungen sind im historischen Vergleich attraktiv und die Programme der quantitativen Lockerung werden in der Eurozone und in Japan weiter andauern.“
Quelle: Pressemitteilung Bellevue Group
Die Bellevue Group AG ist eine börsennotierte Schweizer Finanzgruppe mit Sitz in Küsnacht bei Zürich. Mit den Gesellschaften Bank am Bellevue und der Fondsgesellschaft Bellevue Asset Management ist sie in den Geschäftsbereichen Brokerage, Corporate Finance und Asset Management tätig. (mb1)