Berenberg: „Trotz Nullzins weiter sparen“
Die Deutsche Bundesbank macht sich Sorgen darüber, die Deutschen könnten angesichts kaum wahrnehmbarer Habenzinsen für Spareinlagen und aufkommender Deflationsbefürchtungen das Sparen vernachlässigen. Diese Sorge hält die älteste Privatbank Deutschlands für unbegründet.
Dr. Jörn Quitzau, Volkswirt bei Berenberg, stellt in einem aktuellen Kommentar fest, dass sich Verbraucher nicht so verhalten würden, wie es das Lehrbuch erwarten ließe. Tatsächlich würden die deutschen Sparer kaum auf den gesunkenen Zins reagieren.
Mitte der neunziger Jahre habe der Realzins für zehnjährige Bundesanleihen bei fünf Prozent gelegen; heute liegt er bei null. Die Haushaltsersparnisse schwankten im gleichen Zeitraum zwar leicht, im Gegensatz zum Zins ist die Sparquote im Trend aber nicht gesunken. Die Sorge der Bundesbank um die deutsche Sparkultur sei also noch unbegründet.
Auch die Verbraucher würden sich bei sinkenden Preisen weit weniger zurückhalten, als zu erwarten wäre. Das Institut für Weltwirtschaft habe im Rahmen einer Studie das Konsumverhalten anhand einer Reihe von Konsumgütern untersucht, deren Preise über mehrere Jahre gesunken sind. Das Ergebnis: Der zu befürchtende Konsumstau sei weitgehend ausgeblieben.
Quelle: Mitteilung Berenberg
Die Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) ist eine Privatbank mit Sitz in Hamburg. Sie ist auf den Geschäftsfeldern Private Banking, Investment Banking, Asset Management und Corporate Banking tätig. Das 1590 gegründete Unternehmen beschäftigt eigenen Angaben zufolge 1.150 Mitarbeiter und verwaltet ein Vermögen in Höhe von über 30 Milliarden Euro. (TH1)