Bethmann Bank: Keine Zinsanhebung in Europa vor September 2019
Bis absehbar ist, wohin die Rahmenbedingungen im Welthandel führen und welche politische Grundrichtung Italien einschlägt, dürften die Märkte in ihrer Handelsspanne verharren, erklärt die Bethmann Bank in einem Marktkommentar. Die Investoren würden sich auf den 15. Juni konzentrieren. Dann wird US-Präsident Donald Trump eine Liste mit chinesischen Importwaren bekannt geben, auf die Zölle erhoben werden sollen. Chinas Reaktion könnte die Risikobereitschaft der Investoren trüben, heißt es. Im Hinblick auf Italien erwarten die Experten, dass es in den kommenden Monaten zu Auseinandersetzungen zwischen der italienischen Regierung und der Europäischen Union kommt. Dabei dürfte Italien eher versuchen, das Regelwerk zu verändern, als aus dem Euro auszusteigen.
Bethmann erwartet, dass die Europäische Zentralbank ihre Nettoanleihekäufe früher beenden werde als erwartet oder zumindest entsprechende Absichten ankündige. Fraglich bleibe wie umfangreich und wie lange die Notenbank ihre Anleihekäufe senken wird. Das Volumen der Anleihekäufe sei bereits groß genug, um dauerhaften Einfluss auf die Anleiherenditen zu nehmen.
Darüber hinaus vermuten die Experten, dass Zinserhöhungen aufgrund des schwachen Inflationsdrucks und des unsicheren Wachstumsausblicks in der Eurozone weiter entfernt sind, als es derzeit an den Märkten eingepreist ist. Vor September 2019 werden keine Zinserhöhungen erwartet, heißt es. Mit der jüngsten Schwäche der Wirtschaftsdaten sei sogar die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass sie noch länger auf sich warten lassen.
Quelle: Marktkommentar Bethmann Bank
Die Bethmann Bank AG ist eine deutsche Privatbank mit Sitz in Frankfurt am Main. Sie ist eine Tochtergesellschaft der niederländischen ABN AMRO Bank N.V. (TS1)