Bluebay AM: "Investoren könnten von der Fed enttäuscht werden"

Die Marktteilnehmer rechnen damit, dass die US-Notenbank ihren Zinserhöhungszyklus verlangsamen wird, schreibt Mark Dowding, Chief Investment Officer beim Asset Manager Bluebay, in seinem aktuellen Marktkommentar. Er warnt jedoch vor verfrühtem Optimismus. Die Renditeaussichten für festverzinsliche Wertpapiere im Jahr 2023 scheinen derweil positiv.

Laut Dowding wurde die Stimmung am Kapitalmarkt in der vergangenen Woche durch das positive Protokoll des Offenmarktausschusses (FOMC) der US-Notenbank Fed aufgehellt. Die am VIX-Index gemessene Volatilität ist seit Oktober rückläufig und liegt nun wieder auf dem durchschnittlichen Niveau der vergangenen fünf Jahre. In der Zwischenzeit ist der VVIX, der die Volatilität der Volatilität misst, auf ein Siebenjahrestief gesunken. Alles in allem hat dies dazu beigetragen, die Preisentwicklung bei Risikoanlagen zu unterstützen.

Die Marktteilnehmer könnten vor diesem Hintergrund zu dem Schluss kommen, dass der Kampf gegen die Inflation gewonnen ist und sowohl die makroökonomische als auch geopolitische Unsicherheit nachlassen. Die Zuversicht wächst, dass die Fed ihren Straffungszyklus bis zum Ende des ersten Quartals 2023 beendet haben wird, da der Verbraucherpreisindex sinkt und sich das Wachstum verlangsamt.

„Wir sind jedoch besorgt, dass der Ausblick auf eine weniger restriktive Geldpolitik verfrüht eingepreist wurde. Die finanziellen Bedingungen sind deutlich entspannter als vor der letzten Fed-Sitzung, bei der die Währungshüter die Zinsen um 75 Basispunkte anhoben. Daher besteht das Risiko, dass die Investoren vom FOMC enttäuscht werden könnten“, so Dowding.

Statistisch gesehen dürfte es Dowding zufolge nicht überraschen, wenn der US-Arbeitsmarktbericht in der kommenden Woche fest bleibt: Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist weiterhin hoch, wie aus den JOLTS-Daten (Job Openings and Labor Turnover) hervorgeht. Die Entlassungen in Bereichen wie der Technologiebranche scheinen sich aber zu beschleunigen und der Arbeitsmarkt sich abzukühlen. Das dürfte sich jedoch erst in einigen Monaten in den Daten niederschlagen.

Die Marktteilnehmer setzen vor dem Hintergrund der jüngsten Inflationsdaten auf eine Verbesserung des Inflationstrends. Da der US-Verbraucherpreisindex für November jedoch erst Mitte Dezember und damit nur zwei Tage vor der letzten FOMC-Sitzung des Jahres veröffentlicht wird, könnte es bei einer negativen Überraschung zu erneuter Volatilität kommen.

Mit Blick auf die Renditeaussichten für festverzinsliche Wertpapiere im Jahr 2023 herrscht eine gewisse Zuversicht. Bei US-Zinsen von rund 4,5 Prozent könnten Investment-Grade-Anlagen im kommenden Jahr auf US-Dollar-gesicherter Basis Renditen von sieben bis acht Prozent erzielen. Bei höher verzinslichen Anleihen besteht Spielraum für zweistellige Renditen, wenn die negativen Auswirkungen steigender Ausfallraten vermieden werden können.

„Doch die Märkte bewegen sich nicht geradlinig. In den vergangenen Jahren haben wir gelernt, wie schwierig der Aufbau einer Strategie basierend auf einem Zwölf-Monats-Ausblick ist. Daher nutzen wir weiter Gelegenheiten, bei denen wir ein asymmetrischeres Renditeprofil sehen – und kaufen bei Schwäche und verkaufen bei Stärke“, schreibt Dowding abschließend. (DFPA/JF1)

Bluebay Asset Management LLP ist Spezialist für Fixed-Income-Management. Das Unternehmen mit Sitz in London verwaltet per Ende Dezember 2021 mehr als 128 Milliarden US-Dollar für institutionelle Anleger und Finanzinstitute. Bluebay hat Niederlassungen in Großbritannien, der Schweiz, Deutschland, Luxemburg, den USA, Japan und Australien. Bluebay Asset Management befindet sich zu 100 Prozent im Besitz der Royal Bank of Canada und ist Teil von RBC Global Asset Management.

www.bluebay.com

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