Bluebay: "Ausverkauf bei den Zinsen vorerst beendet"

Der jüngste Aufwärtsdruck auf die Renditen schien im Vorfeld der Rede von Fed-Chef Jerome Powell auf der Jahrestagung in Jackson Hole etwas nachzulassen, schreibt Mark Dowding, CIO beim Vermögensverwalter Bluebay, in seinem aktuellen Marktkommentar. Die Erwartung, dass die Zinsen noch länger steigen, habe in den vergangenen Wochen zu einer steileren Zinskurve geführt, bei der die Zinsen am langen Ende ein 15-Jahres-Hoch erreichten.

Laut Dowding haben schwächere Einkaufsmanagerindizes darauf schließen lassen, dass sich die Wirtschaftstätigkeit verlangsamt, wenn die Straffung der Geldpolitik ihre volle Wirkung entfaltet. Gleichzeitig bestehe die Hoffnung, dass die kommenden Inflationsdaten niedriger ausfallen. Vor diesem Hintergrund deuten die fünfjährigen Terminsätze von über 4,1 Prozent darauf hin, dass der Ausverkauf bei den Zinsen vorerst weit genug gegangen ist, so der Experte. Allerdings scheine die gängige Positionierung bereits in langen Laufzeiten zu liegen.

Die Stärke der Aktien- und Kreditmärkte in den vergangenen Monaten werde die US-Notenbank nicht unter Zugzwang setzen, ihren Kurs in Richtung hin zu einer Lockerung der Geldpolitik zu ändern, meint Dowding. Andererseits stelle der jüngste Hurrikan in Kalifornien ein kurzfristiges Aufwärtsrisiko für die kommenden Inflationsdaten im Zusammenhang mit den Preisen für frische Lebensmittel dar.

Daher prognostizieren Dowding und sein Team vorerst keine Tendenz bei den US-Zinsen. Eine Kurserholung, welche die zehnjährigen Renditen in Richtung 4,5 Prozent drückt, könnte allerdings ein interessanter Einstiegspunkt sein. Derzeit gebe es jedoch keinen zwingenden Grund, Long-Positionen zu erwerben. Abzuwarten und zu beobachten, erscheine sinnvoller.

Auch die europäischen Renditen gaben in dieser Woche nach. Die Konjunkturdaten seinen weiterhin enttäuschend, da die Einkaufsmanagerindizes aufgrund der schwachen Nachfrage zurückgehen, so Dowding. Die starke Verlangsamung in China bremse die europäischen Exporte schon seit einiger Zeit, während die Stimmung der Verbraucher trotz der relativ guten Arbeitsmarktlage gedämpft bleibe. Im nächsten Monat werden die Konjunkturdaten darüber entscheiden, ob die EZB ihre Geldpolitik nun auf Eis legt oder ob sie eine weitere Zinserhöhung in Aussicht stellt.

„Die Nachfrage an den Anleihemärkten ist zuletzt trotz der Ruhe der Sommerzeit relativ robust geblieben. In einer Zeit, in der sich die Anleger üblicherweise zurückziehen und in Erwartung eines starken saisonalen Angebots nach der Sommerpause Barmittel aufstocken, gab es Anzeichen für Käufer, die ihr Engagement ausbauen und auf Rendite abzielen, da die absoluten Renditen gestiegen sind.

Die Aktienmärkte bewegten sich in diesem Monat innerhalb einer breiten Range. Auffällig blieb, dass Sektoren wie der Technologiesektor, die eine lange Duration haben, nicht wirklich unterdurchschnittlich abgeschnitten haben, obwohl die Zinssätze gestiegen sind. Der Nasdaq ist im Jahresverlauf bereits um rund 30 Prozent gestiegen.

Nach Jackson Hole steht eine ruhige letzte Sommerwoche bevor, auch wenn am kommenden Freitag wieder auf die Lohn- und Gehaltsabschlüsse geschaut wird. Da die Zentralbanken aktuell vor allem auf die Konjunkturdaten blicken, wird es noch viel zu verdauen geben, bevor die nächsten Zentralbank-Sitzungen kommen“, so Dowdings Einschätzung. (DFPA/JF1)

RBC Bluebay Asset Management gehört zu RBC Global Asset Management und ist die Vermögensverwaltungsabteilung der Royal Bank of Canada (RBC) in EMEA & APAC. RBC Global Asset Management verwaltet ein Vermögen von rund 389 Milliarden US-Dollar (Stand: 31. Dezember 2022) und beschäftigt rund 1.500 Mitarbeiter.

www.bluebay.com

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