Bluebay: "Beim Anti-Fragmentierungsinstrument der EZB sind viele Fragen offen"

Das Transmission Protection Instrument (TPI) der Europäische Zentralbank (EZB) ist eine positive Überraschung, schreibt Mark Dowding, Chief Investment Officer beim Vermögensverwalter Bluebay, in seinem aktuellen Marktkommentar. Der Teufel stecke jedoch im Detail.

Die Sitzung der EZB hat für eine weitere Überraschung gesorgt, so Dowding: Statt wie erwartet um 0,25 Prozent hoben die Währungshüter die Zinsen um 0,50 Prozent an und führten die Eurozone aus den Negativzinsen. Das zeige, wie viel Prognosen in dieser inflationsgesteuerten neuen Welt zählen. In der anschließenden Presseerklärung habe die EZB die Märkte mit der Aussage beruhigt, dass es sich um eine vorgezogene Straffung handelt. Das bedeute, dass die Zinsen insgesamt nicht wesentlich stärker steigen sollten als erwartet.

Die Notenbanker haben mit dem TPI auch ihr neues Anti-Fragmentierungsinstrument vorgestellt. Das Instrument als ultimativer Backstop ermögliche ganz nach Ermessen des EZB-Rats unbegrenzte Interventionen in jedem Land der Eurozone.

Der Teufel steckt aber wie immer im Detail, meint Dowding: Aktuell herrsche noch große Unsicherheit über den Einsatz des Instruments. Es sei daher zweifelhaft, ob es ausreicht, um im Falle einer weiteren Verschlechterung der politischen Lage in Italien eine Ausweitung der Renditeaufschläge für Staatsanleihen des Landes zu verhindern.

„Bislang waren die Bewegungen beim Italien-Spread ziemlich gedämpft – er hat sich um lediglich rund 20 Basispunkte ausgeweitet. Angesichts der Erwartung, dass EZB-Chefin Christine Lagarde und ihre Kolleginnen und Kollegen mit dem TPI zu Hilfe eilen werden, hielten sich die Auswirkungen der Turbulenzen auf die Stimmung der Marktteilnehmer in Grenzen. Wir sind positiv überrascht, dass es der EZB gelungen ist, das TPI auf den Weg zu bringen. Es gibt aber noch zu viele offene Fragen“, schreibt Dowding.

In den USA rechneten die Marktteilnehmer in der vergangenen Woche nach einem überraschend negativen Inflationsbericht mit einer Turbo-Zinsanhebung der Fed um 100 Basispunkte. Die Volatilität schnellte in die Höhe. Mit Christopher Waller und James Bullard schritten Entscheidungsträger der US-Notenbank jedoch schnell ein und kühlten die Lage ab, indem sie sich gegen einen solch extremen Schritt stellten. Derzeit wird eine Anhebung um 75 Basispunkte auf der Sitzung des Fed-Offenmarktausschusses in der kommenden Woche eingepreist. Die beruhigende Rhetorik der Fed war einer der Hauptauslöser für die positive Stimmung gegenüber Aktien und Unternehmensanleihen.

„Wir sind derzeit nicht begeistert von den Möglichkeiten, die die US-Renditekurve bietet. Obwohl wir angesichts der allgemeinen Ungewissheit und einer Reihe von Belastungsfaktoren nach wie vor zu höheren Renditen in den USA tendieren, bleiben wir vorerst an der Seitenlinie. Insgesamt sind wir weiterhin der Ansicht, dass die zweite Jahreshälfte an den Kapitalmärkten positiver ausfallen wird als die erste. Im Moment ist es aber ratsam, vorsichtig zu bleiben und abzuwarten, bis sich der Nebel lichtet und die Chancen deutlicher werden“, so Dowding abschließend. (DFPA/JF1)

Bluebay Asset Management LLP ist Spezialist für Fixed-Income-Management. Das Unternehmen mit Sitz in London verwaltet per Ende Dezember 2021 mehr als 128 Milliarden US-Dollar für institutionelle Anleger und Finanzinstitute. Bluebay hat Niederlassungen in Großbritannien, der Schweiz, Deutschland, Luxemburg, den USA, Japan und Australien. Bluebay Asset Management befindet sich zu 100 Prozent im Besitz der Royal Bank of Canada und ist Teil von RBC Global Asset Management.

www.bluebay.com

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