Bluebay: "Die Inflation wird langfristig höher sein"

In seinem aktuellen Marktkommentar erklärt Mark Dowding, Chief Investment Officer beim Asset Manager Bluebay, warum er große Zweifel hat, dass die Teuerungsrate wieder auf Werte von null bis zwei Prozent zurückgeht. Außerdem blickt er auf die Zentralbanksitzungen in der kommenden Woche.

„Hinsichtlich der US-Notenbank Fed spüren wir eine gewisse Besorgnis innerhalb des Offenmarktausschusses (FOMC), dass eine Verlangsamung des Tempos der Zinserhöhungen in den Augen der Marktteilnehmer einer geldpolitischen Lockerung gleichkommt“, so Dowding.  Ein Zinsschritt von 50 Basispunkten auf der bevorstehenden Tagung könnte ein Schock sein. Viel wahrscheinlicher erscheine dem Bluebay-Experten und seinem Team eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte, begleitet von einer restriktiveren Rhetorik.

Die Kapitalmärkte erwarten in den USA einen Höchststand der Zinssätze von knapp unter fünf Prozent. Dowding: „Aus unserer Sicht besteht viel Spielraum für eine Enttäuschung dieser Prognosen – es sei denn, es kommt zu einer wesentlich stärkeren Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit.“

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) werde eine restriktive Rhetorik nutzen, wenn sie am kommenden Donnerstag (2. Februar 2023) die Zinsen um 50 Basispunkte anhebt. Obwohl die niedrigeren Energiepreise die Inflationsaussichten verbessern, bleibe die Kerninflation erhöht und könnte in den Augen vieler Entscheidungsträger noch einige Quartale lang eine restriktive Geldpolitik erfordern.

Dass sich die Wirtschaft weiterhin recht gut hält, könnte den Zentralbanken wie der EZB mehr Spielraum geben, um kurzfristig aggressiver vorzugehen und zu einem früheren Zeitpunkt eine Pause einzulegen. Vor diesem Hintergrund gehen Dowding und sein Team nach wie vor davon aus, dass die Fed Funds Rate im Frühjahr einen Höchststand von knapp über fünf Prozent und der Einlagensatz der EZB einen Wert von 3,5 Prozent erreichen wird, bevor die Währungshüter in den folgenden sechs Monaten pausieren.

„Aus unserer Sicht werden Zinssenkungen erst später im vierten Quartal ein Thema sein – wenn sich das Wachstum verlangsamt, der Arbeitsmarkt abgekühlt hat und die Kerninflation dem Ziel von zwei Prozent deutlich näherkommt“, schreibt Dowding.

Es habe einige starke Trends, die die Inflation in den vergangenen zehn Jahren nach unten drückten. Diese haben nun möglicherweise nachgelassen oder beginnen sogar, sich umzukehren, so der Experte. Einer dieser Faktoren war die zunehmende Globalisierung. „Wir bezweifeln zwar, dass es hier zu einer Umkehr kommen wird. Allerdings sind wir der Meinung, dass sie ihren Höhepunkt bereits überschritten haben könnte. Die Zukunft dürfte eher in einer multipolaren Weltwirtschaft liegen, da sich die USA und China immer weiter voneinander entfernen.

In Kombination mit einer veränderten Lagerhaltung bei den Unternehmen und dem höheren Stellenwert von Nachhaltigkeit könnte die Inflation in den kommenden zehn Jahren eher auf einem Niveau von zwei bis vier Prozent liegen – im Gegensatz zu den früheren Werten von null bis zwei Prozent“, so Dowding abschließend. (DFPA/JF1)

Bluebay Asset Management LLP ist Spezialist für Fixed-Income-Management. Das Unternehmen mit Sitz in London verwaltet per Ende Dezember 2021 mehr als 128 Milliarden US-Dollar für institutionelle Anleger und Finanzinstitute. Bluebay hat Niederlassungen in Großbritannien, der Schweiz, Deutschland, Luxemburg, den USA, Japan und Australien. Bluebay Asset Management befindet sich zu 100 Prozent im Besitz der Royal Bank of Canada und ist Teil von RBC Global Asset Management.

www.bluebay.com

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