Bluebay: "Die Wachstumsaussichten in den USA sehen wir mittel- bis längerfristig als stark an"
Obwohl sich in den USA mit den Konjunkturzahlen vom Juli 2020 ein Wachstumseinbruch abzeichnen dürfte, sieht Mark Dowding, Chief Investment Officer beim Asset Manager Bluebay, dort – anders als in Europa – gute längerfristige Wachstumsaussichten, vorrangig wegen der technologischen Führungsposition der USA. Dowding: „Die Performance des Nasdaq-Index ist seit Jahresbeginn um 17 Prozent gestiegen, während viele europäische Börsen weiterhin zweistellige Verluste hinnehmen müssen.“
Laut Dowding sind die Entwicklungen im Zusammenhang mit Covid-19 nach wie vor entscheidend für die künftige Dynamik der Wirtschaft und damit auch der Finanzmärkte. Hoffnungen auf einen Impfstoff überlagerten derzeit die Angst vor einer zweiten Infektionswelle. Das Risiko einer Rückkehr zu einem vollständigen Lockdown nehme ab, weil ein erneutes exponentielles Wachstum der Infektionsfälle ausbleibt.
Die Wirtschaftstätigkeit im Mai und Juni hat sich rascher erholt als von vielen Marktteilnehmern erwartet, so Dowding. Diese Tendenz dürfte sich in Europa auch in den Daten für Juli widerspiegeln. In den USA hingegen sei ein Einbruch wahrscheinlich, sobald die Juli-Zahlen veröffentlicht werden. „Dennoch: Die Wachstumsaussichten in den USA sehen wir mittel- bis längerfristig als stark an, vorrangig wegen der technologischen Führungsposition der USA: Die Performance des Nasdaq-Index ist seit Jahresbeginn um 17 Prozent gestiegen, während viele europäische Börsen weiterhin zweistellige Verluste hinnehmen müssen. Kurzfristig dürfte der Euro eine gewisse Stärke gegenüber dem US-Dollar zeigen, insbesondere wenn die Debatten um den Europäischen Wiederaufbaufonds in den kommenden Tagen erfolgreich beendet werden. Doch mittel- bis langfristig dürfte der US-Dollar Potenzial nach oben haben, nicht zuletzt wegen der anhaltenden Dynamik des US-Wachstums“, so Dowding.
Dowding zufolge scheint es, dass die Zentralbanken nach wie vor auf die Kontrolle der Renditekurven zusammen mit weiteren Käufen von Vermögenswerten setzen, anstatt die Zinssätze weiter zu senken. Nachdem die jüngste Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) erwartete Ergebnisse gebracht habe, konzentriere sich die Aufmerksamkeit in Europa in den kommenden Tagen auf den Sondergipfel der EU-Staats- und Regierungschefs. Ein endgültiger Konsens über den Wiederaufbaufonds werde wahrscheinlich noch nicht zustande kommen. Dowding: „Wir glauben jedoch, dass eine grundsätzliche Einigung über den allgemeinen Rahmen erzielt werden kann, wobei die Feinheiten bis Ende Juli ratifiziert werden müssen. Vermögenswerte innerhalb der Eurozone dürften sich daher positiv entwickeln, etwa Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating (IG). Generell halten wir es für wahrscheinlich, dass sowohl in Europa als auch in den USA weitere fiskalische Lockerungsmaßnahmen ergriffen werden.“ (DFPA/JF1)
Quelle: Marktkommentar Bluebay
Bluebay Asset Management LLP ist Spezialist für Fixed-Income-Management. Das Unternehmen mit Sitz in London investiert weltweit mehr als 59 Milliarden US-Dollar für institutionelle Anleger und Finanzinstitute über das gesamte Fixed-Income-Spektrum. Bluebay hat Niederlassungen in Großbritannien, der Schweiz, Deutschland, Luxemburg, den USA, Japan und Australien. Bluebay Asset Management befindet sich zu 100 Prozent im Besitz der Royal Bank of Canada und ist Teil von RBC Global Asset Management.