Bluebay: "Ein März-Zinsschritt der Fed um 50 Basispunkte würde mehr schaden als nützen"

Trotz eines rekordhohen Inflationsdrucks in den USA erwartet Mark Dowding, Chief Investment Officer beim Vermögensverwalter Bluebay, eine maßvolle Straffung der US-Geldpolitik, die an den Straffungszyklus der Jahre 2004 bis 2006 erinnern dürfte. In der Eurozone deutet alles auf einen Zinsanstieg in diesem Sommer hin, ungeachtet der bisherigen EZB-Zusicherungen, schreibt der Experte in einem aktuellen Marktkommentar.

Aus Sicht von Dowding und seinem Team wird die Inflation langsamer fallen als von vielen Marktteilnehmern erwartet. Dennoch gehen die Bluebay-Experten davon aus, dass die Fed in den kommenden Monaten eine maßvolle Straffung der Geldpolitik vornimmt, die an den geldpolitischen Straffungszyklus der Jahre 2004 bis 2006 erinnert. „Wir sind der Ansicht, dass ein März-Zinsschritt um ganze 50 Basispunkte mehr schaden als nützen würde, da er von den Märkten als stillschweigendes Eingeständnis eines politischen Fehlers aufgefasst werden könnte. Und würde die US-Notenbank sich dazu gezwungen sehen, abrupt auf die Bremse zu treten, besteht die Gefahr eines erhöhten Rezessionsrisikos in den kommenden Quartalen“, so Dowding.

Da die Fed versuchen wird, das Wirtschaftswachstum im Rahmen ihres doppelten Mandats (zum einen stabile Preise und moderate langfristige Zinsen, zum anderen maximale Beschäftigung) aufrechtzuerhalten, erwartet Dowding eine umsichtige Normalisierung der Geldpolitik. Vor diesem Hintergrund erscheinen die Marktprojektionen für bis zu sieben Zinsschritte der Fed – bis auf 1,65 Prozent Ende 2022 – als angemessen. Dowding: „Unsere eigenen Prognosen im Hinblick auf das US-Wachstum und die Inflation im Jahr 2023 und darüber hinaus sind allerdings etwas höher als der Markt im Konsens einschätzt.“

In der Eurozone preisen die Geldmärkte Zinserhöhungen von insgesamt mehr als 130 Basispunkten vor Ende 2023 ein. Die Marktentwicklung deutet auf einen Zinsanstieg in diesem Sommer hin, ungeachtet der bisherigen Zusicherungen der Europäischen Zentralbank (EZB), nicht vor dem Ende der aktiven QE-Anleihekäufe – die derzeit für Ende 2022 geplant sind – an der Zinsschraube zu drehen. Doch nachdem der Verbraucherpreisindex zuletzt auf 5,1 Prozent gesprungen ist, werde die EZB Schwierigkeiten haben, zu ihren Zinsprojektionen zu stehen, ohne ihre Glaubwürdigkeit zu verlieren, meint Dowding. Das Mandat der EZB umfasst die Gewährleistung der Preisstabilität. Es sei daher absehbar, dass stärkere Korrekturen der Inflationsprognosen auf der März-Sitzung der EZB nur zu einem führen können: In den kommenden Monaten dürften aus Sicht des Experten restriktivere geldpolitische Maßnahmen folgen.

„Wir sind jedoch zuversichtlich, dass die nächsten Inflationsdaten bald auf eine Abschwächung der Teuerung in der Eurozone hindeuten könnten. Folglich ist es möglich, dass die neuen Daten der EZB in den kommenden Monaten wieder Luft verschaffen, sodass sie nicht zu aggressiv vorgehen muss. Unserer Einschätzung nach sind die Inflationserwartungen in der Eurozone generell stärker verankert als in vielen anderen entwickelten Märkten, so dass der Druck auf die EZB nachlassen könnte, sobald sich der Verbraucherpreisindex wieder dem Zielwert nähert“, so Dowding abschließend. (DFPA/JF1)

Bluebay Asset Management LLP ist Spezialist für Fixed-Income-Management. Das Unternehmen mit Sitz in London verwaltet per Ende Dezember 2021 mehr als 128 Milliarden US-Dollar für institutionelle Anleger und Finanzinstitute. Bluebay hat Niederlassungen in Großbritannien, der Schweiz, Deutschland, Luxemburg, den USA, Japan und Australien. Bluebay Asset Management befindet sich zu 100 Prozent im Besitz der Royal Bank of Canada und ist Teil von RBC Global Asset Management.

www.bluebay.com

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