Bluebay: "In Moskau hofft man offenbar auf eine weltweite Hungersnot"

Das Rezessions- und das Inflationsrisiko sind in der Eurozone höher als in den USA, schreibt Mark Dowding, Chief Investment Officer beim Asset Manager Bluebay, in seinem aktuellen Marktkommentar. Putin versuche indes immer selbstbewusster, einen Keil zwischen die Staatengemeinschaft zu treiben.

Laut Dowding haben sich jüngst insbesondere in Europa die Wachstumssorgen weiter verstärkt. Zusätzlich belasten Unsicherheiten bezüglich der Gasversorgung aus Russland die Stimmung: Der Pipelinedurchsatz von russischem Gas liegt derzeit bei etwa 40 Prozent der Kapazität.

In Moskau werde aus Sicht von Dowding offenbar auch darauf gehofft, dass eine weltweite Hungersnot die westlichen Staats- und Regierungschefs dazu veranlasst, die Sanktionen im Gegenzug für eine Wiederaufnahme der Lebensmittelexporte aufzuheben. Es werde jetzt interessant sein zu sehen, ob Russland mit seiner Einschätzung Recht hat und die Solidarität im Westen gebrochen werden kann – oder ob Europa „angesichts der Aggression eines kriegerischen Tyrannen standhaft bleiben wird“.

„Das Rezessionsrisiko in der Eurozone ist wesentlich höher als in den USA, das Inflationsrisiko ebenfalls. Wir gehen davon aus, dass die Teuerung in den Vereinigten Staaten in den kommenden Monaten zu sinken beginnt. In der Eurozone hingegen dürfte der Verbraucherpreisindex nicht vor September fallen.

Wir sind der Meinung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bis Ende 2023 weniger Zinserhöhungen vornehmen wird, als die Futures-Märkte erwarten. Die Renditen dürften jedoch erst entscheidend sinken, wenn die Marktteilnehmer weitere Hinweise darauf erhalten, dass die Inflation ihren Höhepunkt erreicht hat und sich auf dem Weg zurück in Richtung Zielwert befindet“, schreibt Dowding.

Derweil habe es einen ziemlichen Hype um das Anti-Fragmentierungsinstrument zur Begrenzung der Staatsanleihe-Spreads gegeben, welches die EZB auf ihrer Juli-Sitzung ankündigen möchte. Papiere der Peripherieländer haben sich im Zuge dessen erholt. Die Marktteilnehmer befürchten, dass die Bekanntgabe der EZB am Ende zu wenig Details enthält. Sollte dies der Fall sein, könnte es sein, dass die Märkte die Gerüchte kaufen – nach der Ankündigung aber die Fakten verkaufen.

„Wir haben den Eindruck, dass die EZB hofft, die von ihr angekündigten Instrumente müssen in der Praxis nie zum Einsatz kommen. Vielmehr soll die Drohung damit ausreichen, um die Märkte zu beruhigen. Vor diesem Hintergrund wird das Instrument unserer Meinung nach eher darauf abzielen, eine wesentliche Ausweitung gegenüber dem derzeitigen Niveau einzudämmen, als explizit auf eine Verengung der Spreads hinzuwirken“, so Dowding abschließend. (DFPA/JF1)

Bluebay Asset Management LLP ist Spezialist für Fixed-Income-Management. Das Unternehmen mit Sitz in London verwaltet per Ende Dezember 2021 mehr als 128 Milliarden US-Dollar für institutionelle Anleger und Finanzinstitute. Bluebay hat Niederlassungen in Großbritannien, der Schweiz, Deutschland, Luxemburg, den USA, Japan und Australien. Bluebay Asset Management befindet sich zu 100 Prozent im Besitz der Royal Bank of Canada und ist Teil von RBC Global Asset Management.

www.bluebay.com

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