Bluebay: "Jetzt scheint ein guter Zeitpunkt zu sein, um Positionen aufzubauen"
„Wir sind zuversichtlich, dass der Offenmarktausschuss der US-Notenbank den Ausstieg aus der Geldpolitik nicht in der Weise ‚verbocken‘ wird, wie das Weiße Haus den Rückzug aus Afghanistan bewerkstelligt hat“, schreibt Mark Dowding, Chief Investment Officer beim Asset Manager Bluebay, in einem aktuellen Marktkommentar. Bereits in den kommenden Monaten werde die Fed zeigen können, inwieweit sie bei der geldpolitischen Entflechtung Land gewinnt.
Für Dowding war es interessant zu beobachten, wie sich die Fed-Spitze auf die Idee einigte, in den nächsten Monaten einen Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik anzukündigen und noch in diesem Jahr mit der Reduzierung der Anleihekäufe zu beginnen. Ein aufschlussreicher Artikel im ‚Wall Street Journal‘ deutete darauf hin, dass viele Mitglieder des Fed-Offenmarktausschusses das Zurückfahren der Anleihekäufe bis Mitte 2022 abschließen wollen.
Dowding: „Dies deckt sich mit unserer Einschätzung, dass eine erste Zinserhöhung bis Ende kommenden Jahres wahrscheinlich ist. Derweil gehen wir weiterhin davon aus, dass die Delta-Variante in den USA ihren Höhepunkt erreicht hat, so wie es in weiten Teilen Europas und des Vereinigten Königreichs bereits der Fall ist. Ein Blick auf die Anzahl der Tage, die die Delta-Welle in Indien bis zu ihrem Höhepunkt brauchte, legt nahe, dass dies in den USA – oder zumindest in den am stärksten betroffenen US-Bundesstaaten – in der kommenden Woche der Fall sein dürfte.
Ungeachtet von Turbulenzen bleiben die zugrundeliegenden Wirtschaftstrends stabil und wir rechnen weiterhin mit robusten Fortschritten auf dem Weg zur Normalisierung des US-Arbeitsmarktes, da die großzügigen Sozialleistungen auslaufen und gleichzeitig ein Rekordniveau an offenen Stellen gemeldet wird.“
In den Sommermonaten bleiben viele Anleger den Märkten fern. Daran dürfte sich in den nächsten Wochen nicht viel ändern, schätzt Dowdinf. Weil Liquidität nach wie vor im Überfluss vorhanden sei, stehen genügend Barmittel bereit, um die aktuelle Delle in den Kursen auffangen zu können. De Experte und sein Team gehen nicht davon aus, dass eine Korrektur bei Risikoanlagen zu ausgeprägt sein wird. Hinter dem Scheitel der Delta-Welle dürfte wieder ruhigeres Fahrwasser liegen. Daher scheine jetzt ein guter Zeitpunkt zu sein, um Positionen aufzubauen und mit Blick auf die mittelfristige Zukunft zu halten, anstatt sich von den Unwägbarkeiten der kurzfristigen Preisentwicklung zu sehr beeindrucken zu lassen.
„Wir sind zuversichtlich, dass der Offenmarktausschuss der Fed den Ausstieg aus der Geldpolitik nicht in der Weise ‚verbocken‘ wird, wie das Weiße Haus den Rückzug aus Afghanistan bewerkstelligt hat. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt scheinen sich die Fed-Mitglieder bewusst zu sein, dass das größte Risiko darin besteht, die Normalisierung zu lange hinauszuzögern. Wir hoffen auf einen geordneten Ausstieg“, so Dowding abschließend. (DFPA/JF1)
Quelle: Marktkommentar Bluebay
Bluebay Asset Management LLP ist Spezialist für Fixed-Income-Management. Das Unternehmen mit Sitz in London verwaltet per 31. Mai 2021 mehr als 78 Milliarden US-Dollar für institutionelle Anleger und Finanzinstitute. Bluebay hat Niederlassungen in Großbritannien, der Schweiz, Deutschland, Luxemburg, den USA, Japan und Australien. Bluebay Asset Management befindet sich zu 100 Prozent im Besitz der Royal Bank of Canada und ist Teil von RBC Global Asset Management.