Bluebay: "Populismus in Europa könnte für Volatilität sorgen"

Mark Dowding, Chief Investment Officer beim Vermögensverwalter Bluebay, blickt in seinem aktuellen Marktkommentar mit Sorge auf das Erstarken populistischer Strömungen in Frankreich und Deutschland. In den USA sieht er keine Gründe für die Notenbank, auf eine weitere Zinserhöhung zu verzichten.

Laut Dowding deuten Inflationsmessgrößen wie das Nowcasting-Modell der Cleveland Fed auf eine Abschwächung der US-Inflation auf rund drei Prozent hin. Das spreche dafür, dass die Wirtschaft weiterhin abkühlt und die Teuerung sich dem Zielwert der Fed nähert.

Dennoch scheint der Offenmarktausschuss der US-Notenbank Fed auf dem besten Weg zu sein, die Zinsen in diesem Monat weiter anzuheben. Fed-Chef Jerome Powell sei zwar bewusst, dass die verzögert wirkende Geldpolitik die Wirtschaft in den kommenden Monaten weiter belasten wird. Die Aktienmärkte notierten aber nahe ihren Höchstständen und Anleihen werden relativ gut gehandelt. Daher sei die Fed vorsichtig mit Signalen, die als Katalysator für eine Stärkung von Risikoanlagen und eine damit einhergehende Lockerung der finanziellen Bedingungen wirken könnten, so Dowding.

Die US-Renditekurve ist Dowding zufolge so stark invers wie lange nicht mehr. Das mache es für Anleihen mit längerer Laufzeit schwierig. Letztendlich dürfte eine klare Zinssenkungs-Perspektive nötig sein, damit es zu einer nachhaltigeren Erholung bei festverzinslichen Wertpapieren kommen kann.

Die Umkehrung der Zinskurve belaste auch die Renditen in der Eurozone. Unterdessen zeigen die Unruhen in Frankreich, dass der Populismus schnell zunehmen kann, wenn die Wirtschaft in eine Rezession abgleitet und die Arbeitslosigkeit steigt. Dowding: „Es ist besorgniserregend, wie gut Marine Le Pen und der Rassemblement National abschneiden würden, wenn heute in Frankreich gewählt werden würde. Ebenfalls bemerkenswert ist, dass in Deutschland die AfD die SPD überholt hat und laut Meinungsumfragen bei mehr als 20 Prozent liegt.“

Die südeuropäischen Volkswirtschaften haben sich in den vergangenen Quartalen besser entwickelt als die nordeuropäischen. Im Falle zunehmender Rezessionsrisiken könnte es im weiteren Jahresverlauf jedoch zu erneuter Volatilität kommen, wenn populistische Tendenzen im Norden des Kontinents eine Rückkehr zu mehr Populismus im Süden auslösen.

„Wir befinden uns aktuell an dem Punkt des Monats, an dem die für den weiteren Kurs der Fed maßgeblichen Daten veröffentlicht werden. Die jüngsten Anträge auf Arbeitslosenunterstützung in den Vereinigten Staaten deuten zwar auf eine gewisse Abkühlung am Arbeitsmarkt hin. Es erscheint aber schwierig, ein Wachstum der Beschäftigtenzahlen weit unter der natürlichen Zunahme der Erwerbsbevölkerung zu prognostizieren. In diesem Fall bleibt die Arbeitslosenquote weiterhin sehr niedrig und es gibt wenig, was die Fed von einer weiteren Zinserhöhung im Juli abhalten könnte – es sei denn, es kommt zu negativen Überraschungen.

Konsensschätzungen zufolge werden Basiseffekte die Gesamtinflation im Juni auf 3,0 Prozent bringen. Die Kerninflation aber muss im Monatsvergleich 0,2 Prozent oder weniger betragen, damit sie unter 5,0 Prozent fällt“, so Dowding abschließend. (DFPA/JF1)

RBC Bluebay Asset Management gehört zu RBC Global Asset Management und ist die Vermögensverwaltungsabteilung der Royal Bank of Canada (RBC) in EMEA & APAC. RBC Global Asset Management verwaltet ein Vermögen von rund 389 Milliarden US-Dollar (Stand: 31. Dezember 2022) und beschäftigt rund 1.500 Mitarbeiter.

www.bluebay.com

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