Bluebay: "Wir rechnen mit einer relativ milden Rezession"

Um die Jahreswende herum dürfte es auf beiden Seiten des Atlantiks zu einem Wirtschaftsabschwung kommen, schreibt Mark Dowding, Chief Investment Officer beim Vermögensverwalter Bluebay, in seinem aktuellen Marktkommentar. Für Diskussionen über Zinssenkungen ist es aus seiner Sicht zu früh.

Laut Dowding zeigten sich die Kapitalmärkte in der vergangenen Woche weitgehend stabil, da die durch die Turbulenzen im Bankensektor ausgelöste Volatilität weiter nachlässt. Es bestehe kein Grund zur Befürchtung, dass sich der Niedergang der US-amerikanischen Silicon Valley Bank und der Credit Suisse auf den gesamten globalen Bankensektor auswirken wird. Allerdings werden die Kreditvergabestandards weiter verschärft, was zu restriktiveren finanziellen Bedingungen führe. Dowding: „Das dürfte die Wirtschaftstätigkeit im Laufe des Jahres bremsen. Wir rechnen derzeit mit einer relativ milden Rezession auf beiden Seiten des Atlantiks, die um die Jahreswende herum einsetzen dürfte.“

Kurzfristig scheinen die Volkswirtschaften eine gewisse Dynamik beizubehalten, auch wenn Daten aus der vergangenen Woche auf eine Konjunkturverlangsamung hindeuten. Schwächere Zahlen könnten die Marktteilnehmer in ihrer Einschätzung bekräftigen, dass es bereits kurz nach dem Zins-Höhepunkt zu Zinssenkungen kommen wird. Wir sind jedoch der Ansicht, dass die Preise nur langsam fallen werden und dass der Offenmarktausschuss der US-Notenbank (FOMC) erst dann eine lockerere Haltung in Erwägung ziehen wird, wenn die Inflation wieder auf beziehungsweise unter drei Prozent fällt.

Die in der vergangenen Woche veröffentlichten PCE-Kerndaten (persönliche Konsumausgaben) waren ein Anhaltspunkt dafür, dass der Preisdruck allmählich nachlassen könnte. Fortschritte bei der Wiederherstellung der Preisstabilität sollten aber nicht überbewertet werden: Mit 4,6 Prozent liegt die Rate immer noch mehr als doppelt so hoch wie von der Federal Reserve (Fed) angestrebt. Die Entscheidung der OPEC (Organisation erdölexportierender Länder), zur Stützung der Ölpreise die Förderung zu drosseln, zeigt: Die Inflationsrisiken können leicht wieder aufflammen.

An den europäischen Märkten war es in der vergangenen Woche relativ ruhig. Die Kernpreise in der Region tendieren aber vorerst weiter nach oben. Es erscheint daher noch zu früh, über das Ende des Zinserhöhungszyklus der Europäischen Zentralbank (EZB) zu sprechen – geschweige denn für eine Diskussion über den Zeitpunkt von Zinssenkungen.

Die Inflation könnte noch einige Zeit über vier Prozent liegen. In diesem Fall wird die erste Zinssenkung der EZB wahrscheinlich erst in zwölf Monaten erfolgen. Die Zinsen dürften bei 3,75 Prozent ihren Höhepunkt erreichen. Das lässt darauf schließen, dass die Währungshüter in der Eurozone nach wie vor einen größeren Bedarf an geldpolitischer Straffung haben als ihre Kollegen in den USA. Auch vor diesem Hintergrund sehen wir Spielraum für eine relative Outperformance des Euro.  

„Man hat den Eindruck, dass die Märkte nach den turbulenten vergangenen Wochen eine Verschnaufpause einlegen wollen. Mit der Ruhe könnte es jedoch schnell wieder vorbei sein. Wenn die US-Inflationszahlen in der kommenden Woche niedriger ausfallen als erwartet, könnte das den Gedanken nähren, dass die Fed nun am Ende ihres Zinserhöhungszyklus ist. Das würde vermutlich Risikoanlagen begünstigen. Eine Überraschung nach oben hingegen dürfte die Märkte erneut unter Druck setzen“, so Dowding abschließend. (DFPA/JF1)

RBC BlueBay Asset Management gehört zu RBC Global Asset Management und ist die Vermögensverwaltungsabteilung der Royal Bank of Canada (RBC) in EMEA & APAC. RBC Global Asset Management verwaltet ein Vermögen von rund 389 Milliarden US-Dollar (Stand: 31. Dezember 2022) und beschäftigt rund 1.500 Mitarbeiter.

www.bluebay.com

Zurück

Wirtschaft, Märkte, Studien

Die hohe Nachfrage bei multifunktionellen Laborflächen macht den ...

Datenzentren sind aus der IT-Welt mittlerweile nicht mehr wegzudenken. So ...

Datenschutzeinstellungen

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.
In dieser Übersicht können Sie, einzelne Cookies einer Kategorie oder ganze Kategorien an- und abwählen. Außerdem erhalten Sie weitere Informationen zu den verfügbaren Cookies.
Gruppe Essenziell
Name Contao CSRF Token
Technischer Name csrf_contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der Website vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen . Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name PHP SESSION ID
Technischer Name PHPSESSID
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Cookie von PHP (Programmiersprache), PHP Daten-Identifikator. Enthält nur einen Verweis auf die aktuelle Sitzung. Im Browser des Nutzers werden keine Informationen gespeichert und dieses Cookie kann nur von der aktuellen Website genutzt werden. Dieses Cookie wird vor allem in Formularen benutzt, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. In Formulare eingegebene Daten werden z. B. kurzzeitig gespeichert, wenn ein Eingabefehler durch den Nutzer vorliegt und dieser eine Fehlermeldung erhält. Ansonsten müssten alle Daten erneut eingegeben werden.
Erlaubt
Gruppe Analyse
Name Google Analytics
Technischer Name _gat,_ga_gid
Anbieter Google
Ablauf in Tagen 1
Datenschutz https://policies.google.com/privacy
Zweck Tracking
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name Contao HTTPS CSRF Token
Technischer Name csrf_https-contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der verschlüsselten Website (HTTPS) vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen. Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name FE USER AUTH
Technischer Name FE_USER_AUTH
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Speichert Informationen eines Besuchers, sobald er sich im Frontend einloggt.
Erlaubt