BNP Paribas Asset Management: Chinesische Aktien weitgehend resistent
Die chinesische Wirtschaft erholt sich, langsam nehmen Fabriken und Unternehmen die Arbeit wieder auf. Die strengen Maßnahmen gegen die Ausbreitung von Covid-19 hatten die Wirtschaft praktisch zum Stillstand gebracht, nun kommt sie wieder in Schwung: „Mitte April dürfte Chinas Wirtschaft gut 80 Prozent der Lieferketten wiederhergestellt haben, gleiches gilt für Auslastung und Produktivität“, erwartet Caroline Yu Maurer, Chefin des China-Teams von BNP Paribas Asset Management. Doch solange die Handelspartner in Europa und Amerika gegen Virus und Rezession ankämpfen, wird auch Chinas Industrie nicht zu alter Stärke zurückkehren: „Größtes Risiko derzeit ist die ausbleibende Auslandsnachfrage.“
Die leitende Portfoliomanagerin und ihr Team konzentrierten sich mit ihren Engagements vor allem auf Aktiengesellschaften, deren Produkte eine starke Binnennachfrage erfahren und die in schwer zugänglichen Märkten aktiv seien. „Solche Champions machen bis zu 70 Prozent unseres Portfolios aus“, sagt Yu Maurer. Dazu kämen etwa 20 Prozent Unternehmen, die gerade auf dem Sprung zu beschleunigtem Wachstum seien und höchstens zehn Prozent Turnaround-Kandidaten. Das seien Firmen, die zuletzt eine harte Zeit erlebt haben, deren gesunde Fundamentaldaten aber eine baldige Erholung erwarten lassen. „Insgesamt ist festzuhalten, die Erholung der chinesischen Wirtschaft muss nicht zwingend V-förmig verlaufen. Wahrscheinlich ist eher ein U-förmiger Verlauf.“
Die Portfoliomanagerin folge daher einer langfristigen Strategie und lege einen großen Schwerpunkt auf Technologiethemen. Im Fokus stehen die Sektoren IT, Gesundheit und Finanzen wie auch Basiskonsumgüter und Verbraucherdienste. Im Portfolio finden sich Tencent, Alibaba und Netease, aber auch Ping An Insurance und TAL Education. Ping An bietet Online-Kredite und -Vermögensverwaltung sowie Online-Krankenversicherungen und medizinische Dienstleistungen. Mittels Gesichts- und Spracherkennung und der Nutzung biometrischer Daten habe sich das Unternehmen zum führenden technologiegetriebenen Finanzdienstleistungskonzern entwickelt. Und die TAL Education Group entwickelt Technologien für den Heimunterricht, zunächst, um dem Lehrermangel in armen, ländlichen Gebieten entgegenzuwirken und Schülern über Online-Lernplattformen einen besseren Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Solche Dienste hätten in den vergangenen Monaten viel Auftrieb erfahren, dieses Momentum dürfte weiter bestehen bleiben.
Und nicht zuletzt liefen die langfristigen Trends auch trotz Coronavirus weiter: Das seien etwa der große und weiter wachsende Binnenmarkt, ein wachsender Talentpool oder auch das Ausgabeverhalten der Volksrepublik. „So hat das Online-Bezahlsystem Alipay beispielsweise 2,5 Mal so viele aktive Nutzer wie sein US-Pendant Paypal“, erklärt Yu Maurer. Während China strukturelle Veränderungen durchmache und sich von einer exportorientierten zu einer konsum- und innovationsgetriebenen Wirtschaft entwickele, ergeben sich laut Kommentar eine Reihe spannender Entwicklungen. „Als Anleger sind wir uns vollkommen bewusst, dass Investments in China Risiken bergen. Aber die Möglichkeiten und Chancen sind nach wie vor zu groß, um sie zu ignorieren.“ (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung BNP Paribas Asset Management
BNP Paribas Asset Management ist der unabhängige Vermögensverwalter des Finanzdienstleisters BNP Paribas. BNP Paribas Asset Management verwaltet 440 Milliarden Euro Vermögen (Stand: 31. Dezember 2019) mit verschiedensten aktiven, passiven und quantitativen Investmentlösungen für eine Vielzahl von Anlageklassen und Regionen.