BNY Mellon: Steigende Inflation im Fokus
Obwohl das politische Risiko – und damit auch die Volatilität – weiter zunehmen und die Anleihenerträge in diesem Jahr maßgeblich bestimmen werden, ist es die steigende Inflation, die die Anleger wirklich innehalten lässt, so analysiert die Investmentgesellschaft BNY Mellon und greift die Meinungen von Portfoliomanagern und Anlagespezialisten von Newton Investment Management, Insight Investment, Standish Mellon Asset Management, Mellon Capital Management und Alcentra auf.
„Sowohl in den USA als auch an den bedeutenden europäischen Märkten wie Deutschland steigt der Inflationsdruck momentan an. Dadurch werden die Anleihenrenditen nach oben getrieben. Allerdings könnte diese Entwicklung für die Credit-Märkte auch positive Aspekte mit sich bringen. Schließlich hat eine Inflation den Vorteil, dass sie den Wert der Verbindlichkeiten eines Unternehmens mindert – und damit möglicherweise auch das Ausfallrisiko für Credit-Investoren“, so Paul Brain, Leiter Anleihen bei Newton Investment Management.
„Die Inflation könnte den Anleihenmärkten in Europa einige Probleme bereiten, weil dadurch die Unterschiede zwischen den einzelnen europäischen Volkswirtschaften noch verstärkt werden könnten“, sagt April LaRusse, Produktspezialistin bei Insight Investment. Da die Geldmarktpolitik der EZB voraussichtlich locker bleiben werde, obwohl die Anleihenkäufe zuletzt reduziert wurden, strebten viele Volkswirtschaften – vor allem in den Peripherieländern – auch weiterhin ein Wirtschaftswachstum an. Parallel dazu klettert die Inflation in den europäischen Kernländern allmählich wieder nach oben – und zwar in erster Linie in Deutschland. Dadurch könnten Spannungen im Hinblick auf die expansive Geldmarktpolitik der EZB ausgelöst und an den Märkten die Frage aufgeworfen werden, ob das aktuelle Zinsniveau wirklich für alle europäischen Staaten gleichermaßen angemessen ist. „In diesem Jahr werden im Zuge des Brexit nämlich weitere Einzelheiten zum erwarteten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union bekannt werden. Außerdem hat Trump die US-Präsidentschaft übernommen und ist auf dem Weg, seine politischen Pläne umzusetzen (und ist dabei weder langweilig noch berechenbar). Und nicht zuletzt stehen in Italien, Frankreich und Deutschland wichtige Wahlen sowie noch weitere entscheidende politische Ereignisse an“, so LaRusse.
Was die Anlagechancen betrifft, die sich daraus ergeben, so werde für die europäischen Kreditmärkte ein erfreuliches Jahr erwartet. „Die Aussichten auf weitere Zinsanhebungen stimmen mit Blick auf den europäischen Kreditmarkt, der nach wie vor sehr robust ist, zuversichtlich. Gleichzeitig ist das technische Umfeld nach wie vor sehr gut. Und nicht zuletzt sind einige der volatilen Sektoren, die der US-Markt aufweist, in Europa ja gar nicht vertreten. Obwohl Europa von möglichen Zinserhöhungen in diesem Jahr nicht unmittelbar profitieren würde, rechnen wir mit einem Umfeld niedriger Ausfallraten. Darüber hinaus werden wir insgesamt recht defensiv positioniert sein, so dass die Kreditpreise relativ stabil bleiben sollten. Deshalb steht uns vermutlich ein weiteres Jahr bevor, in dessen Verlauf der europäische Kreditmarkt einen Ertrag von rund fünf Prozent vorlegen wird“, sagt Paul Hatfield, Chief Investment Officer bei Alcentra.
Quelle: Pressemitteilung BNY Mellon
BNY Mellon Investment Management ist eine US-amerikanische Investmentmanagement-Gesellschaft mit einem verwalteten Vermögen von 1,6 Billionen US-Dollar. BNY Mellon Investment Management umfasst die zu BNY Mellon gehörenden Investmentfirmen, Vermögensverwalter für vermögende Privatkunden sowie weltweite Vertriebsgesellschaften. (mb1)