Brexit: Mehrheit der Investoren hält an britischen Vermögenswerten fest
Etwa ein Fünftel der institutionellen Investoren beabsichtigt, die Bestände an britischen Vermögenswerten in den nächsten sechs Monaten zu verringern. Im Vergleich zum ersten Quartal 2017 ist dies ein Rückgang um drei Prozentpunkte. Das ist das Ergebnis des Brexometer-Indexes vom US-Finanzdienstleister State Street, der quartalsweise die Stimmung unter institutionellen Investoren in Folge des Brexits ermittelt.
Knapp ein Drittel der weltweit 101 befragten institutionellen Investoren gab an, dass ihre Unternehmen ihre operative und administrative Präsenz im Vereinigten Königreich als direkte Konsequenz des Auslösens von Artikel 50 durch die britische Regierung wahrscheinlich verringern werden, während nach Angaben der Befragten nur ein Zehntel der Unternehmen seine Präsenz ausbauen möchte.
Mehr als drei Viertel der Umfrageteilnehmer erwarten, dass sich der Brexit auf ihr Geschäftsmodell auswirken wird – der Anteil ist gegenüber der Umfrage im ersten Quartal 2017 leicht um zwei Prozentpunkte gesunken.
Ein Drittel der Umfrageteilnehmer rechnet damit, dass die Inhaber von Vermögenswerten ihr Investmentrisiko in den kommenden drei bis fünf Jahren verringern werden. Etwas mehr als ein Viertel erwartet dagegen, dass die Investoren ihr Investmentrisiko erhöhen werden.
Mehr als ein Drittel der institutionellen Investoren erwartet einen positiven mittelfristigen Ausblick auf das Weltwirtschaftswachstum. Damit ist im Vergleich zu den Ergebnissen des ersten Quartals 2017 der Anteil, der die künftige gesamtwirtschaftliche Entwicklung positiv bewertet, um zwei Prozentpunkte gestiegen.
Michael Metcalfe, Leiter Global Macro Strategy von State Street Global Markets: „Die lang erwartete Konjunkturabschwächung nach der Brexit-Entscheidung spiegelt sich langsam in den Wirtschaftsdaten wider, auch wenn die langfristig orientierten Investoren optimistisch bleiben. Knapp zwei Drittel der befragten Investoren haben weiterhin nicht vor, ihre Bestände britischer Vermögenswerte in den kommenden sechs Monaten zu reduzieren. Mehr als drei Viertel der Umfrageteilnehmer rechnet damit, dass sich der Brexit auf ihr Geschäftsmodell auswirken wird, wohingegen weniger als ein Drittel es für wahrscheinlich hält, dass sich mit dem Brexit ihre operative Präsenz im Vereinigten Königreich verringern wird. Der Beginn der Brexit-Verhandlungen hat dem Vertrauen der langfristig orientierten Investoren im Vereinigten Königreich wohl nur wenig geschadet. Ob dies im Laufe der Verhandlungen so bleibt, ist fraglich.“
Quelle: Pressemitteilung State Street
State Street Corporation ist ein Spezialist bei Dienstleistungen für institutionelle Investoren. Mit 27,8 Billionen Euro unter Verwahrung und Administration und 2,4 Billionen Euro unter Verwaltung ist State Street in mehr als 100 Märkten weltweit tätig. (Stand: 31. März 2017) (JF1)