Brexometer: Investoren werden zuversichtlicher
Eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Finanzdienstleisters State Street weist im ersten Quartal 2018 auf eine wachsende Zuversicht unter den Investoren hin. Rund die Hälfte der Befragten geht kurz- bis mittelfristig (drei bis fünf Jahre) von einem weltweit positiven Wirtschaftswachstum aus. Das entspricht einer Steigerung um 15 Prozentpunkte gegenüber dem vierten Quartal 2017. Der Brexometer-Index misst vierteljährlich die Stimmungslage institutioneller Investoren hinsichtlich der wirtschaftlichen Auswirkungen des Brexits.
Weitere Ergebnisse der Umfrage lauten:
- Rund ein Drittel (35 Prozent) der Umfrageteilnehmer rechnen damit, dass die Inhaber von
Vermögenswerten ihr Investitionsrisiko in den kommenden drei bis fünf Jahren erhöhen werden. Das entspricht einem Anstieg um neun Prozentpunkte gegenüber dem ersten Quartal 2017. - Elf Prozent der Umfrageteilnehmer, und damit acht Prozentpunkte weniger als im vierten Quartal 2017, rechnen mittelfristig (drei bis fünf Jahre) mit einer Schrumpfung der Wirtschaft.
- Die Mehrheit (87 Prozent) der institutionellen Investoren glaubt, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen des Brexits auch ihr operatives Geschäftsmodell beeinflussen werden, was einer Steigerung um 16 Prozentpunkte gegenüber dem dritten Quartal 20174 entspricht.
„Das Pfund Sterling ist gegenüber den meisten anderen Währungen nach wie vor unterbewertet“, sagte James Binny, Leiter der Währungsabteilung bei State Street Global Advisors. „Gegenüber dem Euro hat sich der Wechselkurs zuletzt mit einem Abschlag zum fairen Wert innerhalb einer schmalen Bandbreite bewegt. Dieser Abschlag dürfte so lange bestehen bleiben, bis mehr Klarheit hinsichtlich der Bedingungen des Brexits herrscht. Die Unterbewertung gegenüber dem US-Dollar ist zurückgegangen, was eher auf die Schwäche des Dollar als auf eine Stärke des Pfund Sterling zurückführen ist.“
Ungeachtet des wachsenden Optimismus hinsichtlich der weltwirtschaftlichen Entwicklung deutet die Umfrage auch darauf hin, dass ein Viertel der Umfrageteilnehmer beabsichtigen, ihre Bestände an britischen Vermögenswerten in den nächsten sechs Monaten zu verringern, ergänzt State Street. Das entspreche einer Zunahme um sechs Prozentpunkte gegenüber dem vierten Quartal und übersteige den Durchschnittswert des Jahres 2017. Darüber hinaus glauben 37 Prozent der Anleger, und damit sieben Prozentpunkte mehr als im vierten Quartal 2017, dass die Unternehmen nach dem Brexit weiterhin die größte Unterstützung im aufsichtsrechtlichen Meldewesen benötigen werden, heißt es.
Investoren sind besorgter darüber, britische Vermögenswerte zu einem Zeitpunkt zu halten, an dem sie zunehmend optimistischer hinsichtlich der Weltwirtschaft werden“, sagte Michael Metcalfe, Leiter der Global Macro Strategy bei State Street Global Markets. „Während der globale Ausblick derzeit recht positiv ist, drückt die Unsicherheit des Brexits auf die Bereitschaft, britische Vermögenswerte zu halten.“
Quelle: Marktkommentar State Street
State Street Corporation ist ein Anbieter von Dienstleistungen für institutionelle Investoren. Dazu zählen Investmentdienstleistungen, Investmentmanagement, Investment Research sowie
Dienstleistungen für den Wertpapier- und Devisenhandel. (TS1)