Büroflächennachfrage: Der Trend geht in die Innenstädte
Hat sich die räumliche Büroflächennachfrage im Zuge von Pandemie und Homeoffice verändert? Der Immobiliendienstleister Aengevelt Research hat dazu die Entwicklung der Büroflächenumsätze in den Citylagen der A-Städte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und der B-Städte Leipzig, Dresden und Magdeburg analysiert und verglichen. Das Ergebnis: Ein Trend in die Cities ist prinzipiell an allen Standorten erkennbar.
Dahinter stehe nicht zuletzt die Notwendigkeit, bei der Gewinnung und Bindung hochqualifizierter Mitarbeiter, Stichwort: War of Talents, diesen nicht nur optimale Arbeitsplatzbedingungen, sondern auch ein attraktives Umfeld mit Shopping-, Gastro- und Freizeitmöglichkeiten sowie eine gute Erreichbarkeit, insbesondere per ÖPNV, zu bieten. Hinsichtlich dieser Kombination können die Innenstädte in der Regel deutlich gegenüber Stadtrandlagen und der Peripherie punkten. In den A-Städten Berlin, Düsseldorf und Frankfurt erzielten die anteiligen Büroflächenumsätze in den Citylagen 2022 die höchsten Werte der jüngsten vier Jahre: So lag ihr Anteil im Frankfurter CBD bei rund 50 Prozent des gesamten Büroflächenumsatzes von rund 384.000 Quadratmetern und damit 15 Prozentpunkte über dem Wert von 2019 (35 Prozent). In Berlin waren es mit einem Anteil von 44 Prozent am Gesamtumsatz (2022: 770.000 Quadratmeter) sogar 18 Prozentpunkte mehr als 2019. Am Düsseldorfer Büromarkt dominiere zwar weiterhin der Cityrand mit den höchsten Umsätzen, indessen verdreifachte sich der Anteil der Citylagen am gesamten Büroflächenumsatz (2022: rund 330.000 Quadratmeter) nahezu auf 16 Prozent gegenüber 2019 (sechs Prozent).
Prinzipiell sei dieser Trend auch in den B-Städten Leipzig, Dresden und Magdeburg zu beobachten. Allerdings werde er dort von einer seit Jahren zunehmenden Verknappung an modernen, bedarfsgerechten Büroflächen in den Innenstädten, ausgelöst unter anderem aufgrund unzureichender Fertigstellungen, gebremst beziehungsweise sogar umgekehrt. Besonders deutlich werde dies in Magdeburg, wo der Anteil der City-Lagen am gesamten Büroflächenumsatz von 59 Prozent im Jahr 2021 markant auf 44 Prozent im Jahr 2022 zurückging. Grundsätzlich sei auch für die drei B-Städte eine hohe Flächennachfrage in Citylagen festzustellen. In Magdeburg entstehen zum Beispiel mit Zeithorizont bis 2027 bis zu 70.000 Quadratmetern neuer Bürofläche internationalen Standards in attraktiven Innenstadtlagen, die dafür sorgen werden, dass der Anteil der Citylagen am Gesamtbüroflächenumsatz wieder deutlich steigen werde, genauso wie das Spitzenmietniveau. (DFPA/mb1)
Aengevelt ist ein Immobiliendienstleister mit Sitz in Düsseldorf. Das Unternehmen wurde 1910 gegründet und beschäftigt rund 130 Mitarbeiter.