Bürohochhäuser in Berlin werden wahrscheinlicher
In der Bundeshauptstadt Berlin führte die anhaltend hohe Nachfrage nach Büroflächen, im Zusammenspiel mit einer zu geringen Bautätigkeit, zu einer weiter sinkenden Leerstandsquote. Aktuell stehen dem Markt noch rund 3,5 Prozent des gesamten Berliner Büroflächenbestandes von 18,9 Millionen Quadratmeter zur Verfügung. Infolge steigender Bürobeschäftigtenzahlen - in den vergangenen zehn Jahren verzeichnete Berlin eine Wachstumsrate von 2,4 Prozent per annum, was dem Niveau von London Central entspricht -wird künftig der Bau von Bürohochhäuser wahrscheinlicher. Die Hemmnisse in Berlin – ein vergleichsweise geringes Mietniveau und zu wenige hochhausaffine Nutzer – schwinden zusehends. Dies geht aus einem Update der Bürohausstudie 2016 des Analyseunternehmens Bulwiengesa hervor.
Infolge des anhaltenden Nachfragüberhangs in Berlin stiegen die marktüblichen Büromieten in den vergangenen Jahren stetig. Das Spitzenmietniveau stieg seit Ende 2015 um mehr als einen Euro von 24,00 Euro pro Quadratmeter auf 25,50 Euro pro Quadratmeter. Ein derart starkes Wachstum habe es seit langen Jahren in Berlin nicht mehr gegeben. Mit dem Überschreiten der 25-Euro-pro-Quadratmeter-Marke für Büroflächen rentiert sich aus Sicht von Bulwiengesa nun auch die Hochhausentwicklung in Berlin für Investoren.
Mittlerweile haben sich neben den „klassischen“, wenig preissensiblen Hochhausnachfragern neue Nutzergruppen aus dem TMT-Bereich (Technologie, Medien, Telekommunikation) als potenzielle Mieter etabliert. Zudem sind große, zusammenhängende Flächen von den Büronutzern gesucht, allerdings kaum verfügbar.
Die Meinung der Politik zu Hochhäusern in Berlin wandelt sich. Die zuständigen Stellen für Bau und Planung suchen nach Lösungen für Verdichtung und ein adäquates Angebot an Arbeitsplätzen. „Für eine lebendige Durchmischung ist eine gute Ausgewogenheit zwischen Zentrenentwicklung und der Installation von innerstädtischen Neubauquartieren unverzichtbar“, so Bulwiengesa-Vorstand Andreas Schulten. Auch um Flächenfraß und -versiegelung aus ökologischen Gründen zu vermeiden, liege das Gebot einer Höhenentwicklung im Städtebau nahe.
Quelle: Pressemitteilung Bulwiengesa
Die Bulwiengesa AG ist ein unabhängiges Marktforschungs- und Beratungsunternehmen in den Themenfeldern Immobilien sowie Standort- und Regionalanalyse. Es beschäftigt 80 Mitarbeiter an den Standorten Berlin, München, Hamburg und Frankfurt am Main. (JF1)